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Abellio: Dirk Snel wird Interims-CEO

04.03.19 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Nach fünf Jahren unter dem bisherigen CEO Stephan Krenz beginnt bei Abellio jetzt eine neue Zeitrechnung. Der langjährige Chef hat Ende Februar das Unternehmen verlassen und wechselt zum 1. März in die Geschäftsführung der Bundesautobahngesellschaft. Bis zur Bestellung eines neuen Abellio-CEO hat Finanzgeschäftsführer Dirk Snel interimistisch die Verantwortung für das gesamte Deutschland-Geschäft übernommen.

„Ich freue mich auf diese neue Herausforderung an der Spitze eines prosperierenden Unternehmens. Wir haben in diesem Jahr eine ganze Reihe von spannenden Aufgaben zu bewältigen, auf die ich meine ganze Kraft und Aufmerksamkeit konzentrieren werde“, kündigte Interims-CEO Dirk Snel bei der Übergabe des Staffelstabes an.

Der 51-Jährige zählt dazu vor allem die anstehenden Betriebsaufnahmen des Stuttgarter Netzes/Neckartal und der S-Bahn Rhein-Ruhr. Der gebürtige Niederländer Dirk Snel kam im Mai 2014 als Finanzgeschäftsführer zu Abellio Deutschland. Zuvor war der verheiratete Familienvater 13 Jahre lang in verschiedenen Führungspositionen beim Abellio-Mutterkonzern Nederlandse Spoorwegen (NS) tätig.

In den Niederlanden stand der erfahrene Finanzmanager, der sein Masterstudium an der Erasmus University Rotterdam in Business Economics abschloss, unter anderem als CFO in Diensten von NS Stations Retailbedrijf BV und NS Stations International BV sowie als Generaldirektor für NS Stations France SAS. Dort kümmerte sich Snel um das Retailgeschäft an Bahnhöfen in den Niederlanden, Frankreich, Belgien und Großbritannien.

Knapp zwei Jahrzehnte ist Dirk Snel bereits in der Bahnbranche mit dem Schwerpunkt Finanzen und Controlling aktiv. „Es gibt in unserem Business hier in Deutschland einige Entwicklungen, die mir nun als Chef eines Eisenbahnverkehrsunternehmens Sorgen bereiten. Als SPNV-Unternehmen und Qualitätsführer in zahlreichen Netzen haben wir unseren Fokus auf hohe Zufriedenheit unserer Fahrgäste gelegt. Zwischenzeitlich sind, bedingt durch Probleme bei der Eisenbahn-Infrastruktur, dem Fachkräftemangel, der reinen Preisorientierung bei Verkehrsausschreibungen sowie der Diskrepanz zwischen realer Personalkostenentwicklung und Indexierung in den Verkehrsverträgen, kaum noch auskömmliche Margen zu erzielen,“ so Snel.

Snel: „Wenn es auch zukünftig noch eine ausreichende Zahl von Eisenbahnverkehrsunternehmen geben soll, die sich an neuen Ausschreibungen aktiv beteiligen, dann müssen wir vom reinen Preiswettbewerb hin zu einem differenzierteren Wettbewerb kommen, bei dem die Qualität eine größere Rolle als bisher bei der Vergabe spielt.“

Zudem forderte Snel mehr Flexibilität bei der Erfüllung von langjährigen Verkehrsverträgen, um auf sich verändernde Realitäten reagieren und beispielsweise Innovationen im Interesse der Fahrgäste vorantreiben zu können – denn die technische Entwicklung geht fortlaufend weiter voran.

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