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VDV-Jahrespressekonferenz 2018

21.02.19 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat in der letzten Woche seine Jahrespressekonferenz in Berlin abgehalten. Verbandspräsident Ingo Wortmann und Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff nutzten diese, um über aktuelle Themen zu sprechen. 2018 ist die Beförderungsleistung öffentlicher Verkehrsmittel erneut gestiegen. Insgesamt gab es 10,4 Milliarden Fahrgastfahrten. Der Fahrgastzuwachs fiel mit plus 0,6 Prozent allerdings deutlich geringer aus als in den Jahren zuvor.

„Wenn man auf diesem hohen Gesamtniveau weiter wächst, und zwar seit 21 Jahren hintereinander, dann ist das zunächst mal ein positives Ergebnis und ein Erfolg. Dennoch zeigt sich immer deutlicher, dass wir vielfach an Kapazitätsgrenzen stoßen. Vor allem der zunehmende Modernisierungs- und Ausbaubedarf unserer Infrastrukturen ist ein Hemmnis für weiteres Wachstum. Für die Erneuerung von Strecken, Haltestellen und Bahnhöfen im städtischen ÖPNV fehlen inzwischen rund fünf Milliarden Euro“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.

Wortmann: „Mit Blick auf die umwelt- und klimapolitischen Ziele im Verkehrssektor, die gerade in den Städten und Ballungsräumen nur über ÖPNV-Wachstum zu erreichen sind, müssen zeitnah Lösungen gefunden werden. Wir fordern deshalb eine schnelle Einigung des Vermittlungsausschusses zur Erhöhung der GVFG-Mittel und zur Öffnung für die Finanzierung von Erneuerungsmaßnahmen.“

Seit etwa vier Jahren setzen die deutschen Verkehrsunternehmen im städtischen Nahverkehr batteriebetriebene Elektrobusse ein, um den pro Fahrgast ohnehin schon geringen Emissionsausstoß im Linienbusverkehr weiter zu senken. Eine erste Zwischenbilanz des Branchenverbands VDV zeigt, dass die Anzahl der bundesweit eingesetzten Elektrobusse kontinuierlich steigt und die neuste Fahrzeuggeneration technisch deutlich ausgereifter und zuverlässiger ist als ihre Vorgänger.

Dennoch bleiben große Herausforderungen, um Elektrobusse in den nächsten Jahren in größerem Umfang einzusetzen: Noch immer sind die bei den Busherstellern verfügbaren Stückzahlen für größere Bestellungen zu gering, die Lieferzeiten betragen dementsprechend aktuell bis zu 18 Monate und vor allem steigen die Preise für die Beschaffung der ohnehin teureren E-Busse.

Man hat allerdings nach wie vor die Hoffnung, dass Elektrobusse durch ausreichende Fördergelder irgendwann im Vergleich zu konventionellen Dieselbussen marktfähig werden. Der VDV hat gemeinsam mit seinen über 600 Mitgliedsunternehmen Szenarien für die Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor bis zum Jahr 2030 entwickelt.

Daraus abgeleitet schlägt der Branchenverband nun konkrete Maßnahmen vor, wie Emissionen im städtischen Verkehr deutlich verringert werden können und wie der per se umweltfreundliche Schienenverkehr weitere Beiträge für mehr Klima- und Umweltschutz leisten kann. Dazu gehören eine Modernisierung des ÖPNV und eine Verkehrsverlagerung auf die Schiene. An letzterem ist man bislang jedoch stets gescheitert.

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