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Mehr Fahrten im VVS

20.02.19 (Stuttgart) Autor:Stefan Hennigfeld

Die beiden VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger und Horst Stammler haben bei der Jahrespressekonferenz letzte Woche einen neuen Fahrgastrekord verkündet. Noch nie sind so viele Fahrgäste mit den Bahnen und Bussen in der Region Stuttgart gefahren wie im Jubiläumsjahr des VVS und der S-Bahn Stuttgart, die im vergangenen Jahr vierzig Jahre alt wurden. Die Verkaufsstatistik weist für 2018 über 374 Millionen bezahlte Fahrten aus, das sind 1,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Die Steigerungsrate beim VVS ist damit doppelt so hoch wie der bundesweite Wert: Nach einer vorläufigen Bilanz des VDV stiegen die Fahrgastzahlen in ganz Deutschland im Durchschnitt um 0,6 Prozent. „Der öffentliche Nahverkehr in der Region Stuttgart befindet sich weiter auf einem nachhaltigen Wachstumskurs“, freut sich Thomas Hachenberger bei der Vorstellung der Fahrgastbilanz. Sein Kollege Horst Stammler führt das Ergebnis vor allem darauf zurück, „dass immer mehr Stammkunden unsere Angebote nutzen. Als Wachstumsmotor hat sich erneut das Firmenticket erwiesen.“

Über 82.000 Arbeitnehmer fahren inzwischen mit einem Firmenticket des VVS. Das sind doppelt so viele wie vor vier Jahren, als die Konditionen für das Firmenticket deutlich verbessert wurden. Rund tausend Firmen von der Arztpraxis bis zu Daimler-Benz bezuschussen mittlerweile das Firmenticket und setzen damit einen starken Anreiz zum Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr. Das Jobticket ist seit Jahresbeginn 2019 zudem steuerfrei. Der VVS hofft, dass damit noch mehr Firmen „auf den Zug aufspringen.“

VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger weist auf weitere Gründe für den Fahrgastanstieg hin: „Die Zahl der Beschäftigten war 2018 so hoch wie nie und die Freizeitmöglichkeiten und die Arbeitsplätze in der Region attraktiver als je zuvor.“ Außerdem sei das Leistungsangebot im vergangenen Jahr nochmals stark ausgebaut worden.

Er verweist auf die Verbesserungen bei den neuen Stadtbahnlinien, den ganztägigen 15-Minuten-Takt bei der S-Bahn und die beiden neuen Expressbuslinien der SSB, und die vielen Verbesserungen im regionalen Busverkehr, die im Zusammenhang mit den Vergabeverfahren der Verbundlandkreise umgesetzt wurden. 2018 wurde in den Gremien der Aufgabenträger und des VVS eine große Tarifreform beschlossen, die zum 1. April 2019 in Kraft tritt.

Damit soll das Tarifsystem einfacher und übersichtlicher werden. Viele Fahrten werden günstiger, teilweise um bis zu 30 Prozent. Die Landeshauptstadt Stuttgart wird zu einer einheitlichen Zone zusammengefasst und die Sektorengrenzen im Außenbereich werden abgeschafft. Aus rund 50 Tarifzonen werden nur noch fünf Ringe.

Die Landeshauptstadt Stuttgart, die vier Verbundlandkreise und das Land Baden-Württemberg stellen dafür jährlich über 42 Millionen Euro zur Verfügung. „Wir befinden uns bei der Umsetzung gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen auf der Zielgeraden“, so Horst Stammler. In Kürze startet eine Werbekampagne.

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