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Go-Ahead: Neue Tochtergesellschaft

28.02.19 (Süddeutschland) Autor:Stefan Hennigfeld

Aufgrund des Wachstums in den vergangenen fünf Jahren gestaltet die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland ihre Unternehmensgruppe neu und erweitert ihr Engagement in Deutschland durch die Gründung der Go-Ahead Bayern GmbH. Go-Ahead betreibt in Deutschland ab 2022 Schienennetze im Umfang von insgesamt ca. zwanzig Millionen Zugkilometern. Die gewonnenen Verkehrsverträge beginnen 2019 im Stuttgarter Netz und der Murrbahn, 2021 im E-Netz Allgäu und 2022 in den Augsburger Netzen.

Die Verkehrsverträge für das Land Baden-Württemberg werden durch die Anfang 2017 gegründete Go-Ahead Baden-Württemberg GmbH erfüllt. Für die beiden – im letzten Jahr gewonnenen – Verkehrsverträge im Freistaat Bayern ist nunmehr die Gründung der Go-Ahead Bayern GmbH erfolgt. Damit stehen die Mobilisierung und der Verkehr für die beiden Regionalnetze in Bayern unter einer Gesellschaft und Marke.

„Mit der Erweiterung um Go-Ahead Bayern reagieren wir auf das organische Unternehmenswachstum und optimieren die Strukturen entsprechend“, sagte Stefan Krispin, Geschäftsführer der Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH. „Wir werden ein verlässlicher und verantwortungsbewusster Partner im Bahnland Bayern sein und uns zu einem bevorzugten Arbeitgeber in den beiden Regionen entwickeln. Als Mobilitätsanbieter setzen wir dabei auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit allen anderen Verkehrsunternehmen.“

Für den Einsatz auf dem E-Netz Allgäu in Bayern und Baden-Württemberg beauftragte Go-Ahead die Firma Stadler Pankow mit der Lieferung von 22 elektrischen Triebzügen des Typs FLIRT. Ab dem 12. Dezember 2021 werden die elektrischen Triebzüge auf der Strecke München – Memmingen – Lindau zum Einsatz kommen. Die Fahrzeuge sind sowohl im Innenraum als auch in der Außengestaltung im typischen weiß-blauen Design gestaltet.

Go-Ahead verfügt damit über eine Flotte von insgesamt 88 FLIRT unterschiedlicher Konfigurationen und Ausstattungen. Für das Los 1 der Augsburger Netze wurde Siemens Mobility mit der Lieferung von 56 Regionaltriebzügen beauftragt. Die Fahrzeuge sind für den Einsatz im durchgehend elektrifizierten Teil der Augsburger Netze ab Dezember 2022 vorgesehen.

Insgesamt werden 44 dreiteilige elektrische Triebzüge vom Typ Mireo sowie zwölf fünfteilige elektrische Doppelstocktriebzüge vom Typ Desiro HC geliefert. Beide Fahrzeugtypen sind betrieblich miteinander kuppelbar und ermöglichen damit eine flexible Anpassung an die Fahrgastnachfrage.

Go-Ahead ist nach National Express der zweite internationale Verkehrskonzern, der unmittelbar nach dem Abellio-Urteil in den deutschen Eisenbahnmarkt eingestiegen ist. Die neue Rechtslage sorgt dafür, dass faire Ausschreibungen durch die Aufgabenträger obligatorisch sind und dass Direktvergaben nicht mehr erlaubt sind. Das hat den Markt für die britischen Unternehmen deutlich attraktiver gemacht, als er es in der alten Rechtslage war.

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