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SCI analysiert chinesischen Markt

17.01.19 (Übrige Welt) Autor:Stefan Hennigfeld

Der chinesische Bahntechnologiemarkt wird in den nächsten fünf Jahren auf hohem Niveau bleiben, aber nicht mehr wachsen. Nach hohen, stark subventionierten Investition in neue Schienenfahrzeuge in 2018 und 2020 wird der OEM-Markt nach 2020 zurückgehen. Die negative Entwicklung im OEM-Geschäft wird durch ein dynamisch wachsendes After-Sales-Geschäft ausgeglichen.

Aufgrund ihres Kapazitätsüberhangs müssen sich chinesische Unternehmen verstärkt auf das internationale Geschäft konzentrieren, um die gebremste Entwicklung in ihrem Heimatland auszugleichen. In der neuen Studie „The Chinese Railway Market“ analysiert SCI Verkehr aktuelle Planungsvorgaben und Entwicklungsziele in dem gegenwärtig bedeutendsten Land für Bahntechnik.

Der chinesische Schienentechnologiemarkt hat ein aktuelles Volumen von 34 Milliarden Euro erreicht und wird bis 2022 um jährlich 0,6 Prozent wachsen. Der international bedeutendste Bahntechnikmarkt wird hauptsächlich vom wachsenden After-Sales-Markt profitieren (CAGR +7.1 Prozent), jedoch werden Neugeschäfte eine negative Entwicklung bilanzieren (CAGR -3,4 Prozent), was vor allem an sinkenden Neubeschaffung des Hochgeschwindigkeitssegments liegt.

In den letzten zehn Jahren hat sich China zum größten und einem der dynamischsten Schienenverkehrsmärkte der Welt entwickelt. Es wurden umfangreiche Investitionen im Bahnsektor getätigt, speziell in das Hochgeschwindigkeitsnetz. Die Ausgaben erreichten im Jahr 2010 und 2015 den enormen Spitzenwert von fast 120 Milliarden Euro, jeweils angetrieben durch Konjunkturprogramme der Regierung.

Seitdem ist eine gewisse Sättigung zu beobachten, die Investitionen in die Schienentechnologie in China haben etwas nachgelassen. Dennoch befinden sie sich insgesamt auf einem sehr hohen Niveau. In 2018 bis 2020 wird nochmals kräftig in neue Schienenfahrzeuge investiert. Insgesamt sollen im Zeitraum 900 neue HGV-Züge, viertausend Lokomotiven sowie 210.000 Güterwagen beschafft werden.

Danach erwartet SCI Verkehr eine sinkende Entwicklung im Neugeschäft. Der After-Sales-Markt in China wächst wegen der massiven Flotten- und Netzerweiterungen der letzten Jahre sehr schnell und gewinnt an Bedeutung gegenüber dem Neugeschäft. Sinkende Neubeschaffungsmarktvolumen in der mittleren Zukunft bedeuten für die Hersteller der Bahntechnik das Risiko von erheblichen Überkapazitäten in ihren Produktionswerken, insbesondere für die drei großen Staatsunternehmen CRRC, CRCC und CREC.

Abhilfe kann das wachsende Instandhaltungsgeschäft im Inland sowie verstärkter Export ins Ausland schaffen. So konnten die Konzerne in den vergangenen Jahren Aufträge in fast allen Regionen der Welt gewinnen. Trotzdem haben chinesische Akteure im Bereich Bahntechnik in großen Regionen wie Europa, Nordamerika und den GUS-Staaten noch keine wesentliche Bedeutung. Die Studie ist ab sofort auf der Internetpräsenz von SCI käuflich zu erwerben.

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