NRW: Positives Fazit für Azubi-Tickets
09.01.19 (go.Rheinland, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld
Sowohl der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) als auch der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) ziehen eine positive Bilanz des zum 1. Januar 2018 eingeführten neuen Azubi-Tickets. Das im VRR bis dato preisstufenbezogene YoungTicket wurde in das netzweit gültige YoungTicketPLUS umgewandelt. Seitdem profitieren die gewerblichen und kaufmännischen Auszubildenden von deutlichen Mobilitätsvorteilen und meist auch von einem reduzierten Ticketpreis.
Ziel der Reform war es, mehr Auszubildende für den ÖPNV zu gewinnen. „Die bisherigen Verkaufszahlen entwickeln sich positiv. Wir konnten den seit Jahren anhaltenden Absatzrückgang stoppen und teilweise sogar umkehren“, erklärt José Luis Castrillo, Vorstand des VRR. Seit dem Start des Ausbildungsjahres im September 2018 verzeichnet der VRR weiter steigende Absatzzahlen.
Derzeit nutzen rund 60.000 Auszubildende die Abo-Variante des YoungTicketPLUS, 12.000 die Monatskarte. Dies entspricht einem Plus von rund 12 Prozent bei den regulären Monatstickets und etwa sieben Prozent bei den Abonnements im Vergleich zum Vorjahr. „Diese sehr positive Entwicklung ist für uns ein Indiz, dass wir mit dem Ticket ein Angebot geschaffen haben, das dem Bedarf der Auszubildenden entspricht. Viele junge Menschen schätzen Bus und Bahn für ihre ganz individuelle Mobilität“, freut sich Castrillo.
Der VRS hat sein Azubi-Ticket bereits im Sommer 2017 auf den Markt gebracht. Auch dort ist es ein Erfolg. Die Verkaufszahlen sind derart positiv, dass es mittlerweile eine Trendwende beim zuletzt rückläufigen Verkauf von Tickets im Ausbildungsverkauf gibt. Während im September 2016 insgesamt 18.398 Tickets im Ausbildungsverkehr verkauft wurden (Monatsticket Schüler/Azubis und Starterticket) waren es im September 2017 zusammen mit dem neuen Azubi-Ticket im Abo bereits 20.225 Tickets und im September 2018 sogar 23.837 Tickets.
„Der große Vorteil des neuen Azubi-Tickets ist, dass die Abonnenten mit dieser Mobilitäts-Flatrate rund um die Uhr im erweiterten Netz des VRS unterwegs sein können“, so VRS-Geschäftsführer Michael Vogel. „Es gilt nicht mehr nur für die Fahrten im Rahmen der Ausbildung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz, sondern deckt die Mobilitätsbedürfnisse der jungen Leute komplett ab.“
Das im freien Verkauf erhältliche Abo kostet ab dem 1. Januar 2019 monatlich 60,70 Euro. Es wurde in den ersten fünf Monaten (August bis Dezember 2017) insgesamt 63.450 Mal verkauft. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres konnten weitere 164.596 Azubi-Tickets im Abo verkauft werden. Somit wurden seit der Einführung bereits 228.046 Abonnements verkauft.
Wer kein Abo abschließen möchte, ist auch weiterhin mit dem Monatsticket Azubi oder Schüler flexibel mobil. Schüler können außerdem wie bisher auch das Starter-Ticket nutzen. Neu ist seit dem 1. August 2017 die freie Wahl der Start- und Zielkommune: Beides kann jeweils unabhängig vom Schul- und Wohnstandort gewählt werden.