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Allianz pro Schiene will Flugsteuern

28.01.19 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Allianz pro Schiene hat die fehlende Umsatzsteuer bei internationalen Flugreisen einen „klimapolitischen Irrweg“ genannt. „Trotz aller Bekenntnisse zum Klimaschutz verteuert der deutsche Staat noch immer den umweltfreundlichen Schienenverkehr und begünstigt grenzüberschreitende Flugreisen“, sagte Flege. „Wenn die Bundesregierung es ernst nimmt mit ihren klimapolitischen Verpflichtungen, muss sie die Benachteiligung von umweltbewussten Reisenden endlich beenden.“

Verbraucher zahlen heute für eine grenzüberschreitende Reise zum Beispiel von Berlin nach Madrid auf den Streckenanteil in Deutschland 19 Prozent Umsatzsteuer, wenn sie sich für die Bahn entscheiden. Wählen sie das Flugzeug, verzichtet der Staat auf die Mehrwertsteuer. Auf einigen Relationen, wie etwa Frankfurt – Brüssel oder Amsterdam – Hamburg stehen Eisenbahn und Flugzeuge in direkter Konkurrenz zueinander. In der steuerlichen Benachteiligung der Bahn sieht die Allianz pro Schiene einen wesentlichen Grund für das oft kritisierte Preisniveau im Zugverkehr.

Die Preise für Zugtickets sind laut einer Aufstellung der Allianz pro Schiene seit dem Jahr 2010 um 16 Prozent gestiegen, die für Autofahrten um acht Prozent. Inlandsflüge sind für Verbraucher zwischen 2010 und 2018 sogar um zwei Prozent billiger geworden. Allerdings: Für innerdeutsche Flugreisen fällt sehr wohl die Umsatzsteuer in Höhe von 19 Prozent an.

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