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DB AG setzt Tarifverhandlungen vor

09.11.18 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn führte in der vergangenen Woche sowohl mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) als auch mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihre Tarifverhandlungen fort. „Wir haben hart gearbeitet und sind vorangekommen,“ erklärte DB-Personalvorstand Martin Seiler am Abend zum Stand der Verhandlungen mit der EVG. „Beide Seiten haben im Laufe des heutigen Tages Prioritäten und Grenzen der anderen Seite weiter ausgelotet. Damit haben wir jetzt eine gute Grundlage für die nächste Runde, auch wenn noch eine Menge Arbeit vor uns liegt.“

Die nächste Verhandlung mit der EVG findet am 15. und 16. November statt. Dann will die DB AG ein Angebot vorlegen. Verschiedene Arbeitsgruppen aus Experten von Arbeitgeber und Gewerkschaft hatten im Laufe des Tages die Forderungen der EVG nach Themenblöcken durchgearbeitet – von Entgelt- und Zulagenstruktur über Arbeitszeitregelungen bis hin zur Weiterentwicklung des Tarifvertrags Arbeit 4.0 und des Nachwuchskräfte-Tarifvertrags. Auch mit der GDL wurden umfassende Gespräche geführt und nach Angaben Seilers sei man „gut vorangekommen“.

In der siebenstündigen Verhandlung haben beide Seiten unter anderem über Zulagen, Arbeitszeitkonten, betriebliche Altersvorsorge und die Vergütung von Ausbildern gesprochen. Nach wie vor könne es gelingen, in weiteren konstruktiven Verhandlungsrunden eine ausgewogene Einigung zu erzielen, zeigte sich Seiler zuversichtlich.

Außerdem sagte die DB AG zu, von der GDL vorgebrachte Hinweise sorgfältig zu prüfen. Dabei geht es darum, wie in einzelnen Betrieben tarifliche Regelungen umgesetzt werden. Für die nächste Sitzung kündigte die DB ein Angebot an. Dazwischen finden weitere Sondierungsgespräche der Experten statt. Die nächste Runde mit der GDL findet am 19. und 20. November in Frankfurt (Main) statt.

Streiks sind erst einmal nicht zu befürchten. Schon vor einiger Zeit haben DB AG und GDL beschlossen, stets zunächst in ein Schlichtungsverfahren einzutreten und erst wenn dies scheitern sollte, drohen Arbeitsniederlegungen. Das ist also zumindest kurzfristig kein zu befürchtendes Thema.

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