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Bike-and-Ride-Offensive startet

23.11.18 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Bundesregierung und die DB AG wollen Bike-and-Ride-Systeme ausbauen. Ziel ist es, bis Ende 2022 insgesamt hunderttausend zusätzliche Stellplätze zu schaffen. Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD), Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium: „Mit Fahrrad und Bahn unterwegs zu sein, fördert die Gesundheit und schont das Klima. Unsere gemeinsame Initiative für hunderttausend neue Bike-and-Ride-Plätze an deutschen Bahnhöfen stellt besonders für Pendler eine attraktive Alternative zum Auto dar und stärkt eine umweltschonende Mobilität. Ich freue mich, dass wir mit der Deutschen Bahn einen starken Partner an unserer Seite haben, um die Kommunen vor Ort bei der Einrichtung von Fahrradabstellplätzen logistisch zu unterstützen und sie gemeinsam mit der finanziellen Förderung aus der Nationalen Klimaschutzinitiative zu realisieren.“

Der Bedarf an klimafreundlichen Mobilitätsangeboten in Kommunen ist hoch. Verfügbare Flächen in Bahnhofsnähe, der Abschluss von Gestattungsverträgen mit der DB AG und fehlende Fördermittel stellen die größten Hemmnisse dar. Die Offensive soll deshalb ab dem 1. Januar 2019 attraktive Rahmenbedingungen schaffen, um die Kommunen bei der kurzfristigen Errichtung von Fahrradabstellanlagen zu unterstützen.7

Das Bundesumweltministerium stellt dafür eine anteilige Finanzierung in Höhe von vierzig Prozent über die Kommunalrichtlinie der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) zur Verfügung. Die DB hilft, geeignete Standorte im Bahnhofsumfeld zu finden, die Anlage zu planen und zu montieren. Über Gestattungsverträge ermöglicht die DB die freie Nutzung von Flächen, die sich im DB-Eigentum befinden. Geplant ist, tausend Bügel-, Doppelstock- oder Sammelschließanlagen bis 2022 zu eröffnen.

Bernd Koch, Vorsitzender des Vorstands der DB Station&Service AG: „Wir wollen unsere Kunden umweltfreundlich mobil machen. Fahrradstellplätze im Bahnhofsumfeld sind ein wichtiger Schlüssel für die umweltfreundliche Anfahrt zum Zug. Unser gemeinsames Ziel ist es, mit der Bike+Ride-Offensive den Klimaschutz und die Verkehrswende voranzubringen.“

Ausdrücklicher Lob kommt von der Allianz pro Schiene. „Zwei außerordentlich umweltverträgliche Verkehrsmittel werden politisch endlich miteinander verknüpft“, sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege in einer ersten Reaktion auf das von Bundesumweltministerium und DB Station&Service angekündigte Förderprogramm für Kommunen

„Unsere republikweiten Vor-Ort-Tests beim Bahnhof des Jahres-Wettbewerb zeigen seit vielen Jahren: Selbst bei den Top-Bahnhöfen gibt es in der Regel zu wenig Fahrradstellplätze. Deswegen ist die Offensive überfällig“, so der Geschäftsführer des Verkehrsbündnisses. Dirk Flege kündigte an, die Allianz pro Schiene werde flankierend zum Förderprogramm des Bundes der Frage nachgehen, wie die Abstellsituation für Fahrräder an Bahnhöfen nutzerorientiert und kosteneffizient verbessert werden könne.

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