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Neue App DB Barrierefrei

25.10.18 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit der Vorstellung der neuen App DB Barrierefrei präsentierte Bahnchef Richard Lutz letzte Woche in Berlin einen weiteren Meilenstein in Richtung Barrierefreiheit bei der DB AG. Zugleich wurde im Beisein von Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, und Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, die 15-jährige Arbeit der Programmbegleitenden Arbeitsgruppe gewürdigt.

Der Deutsche Behindertenrat entsendet die Vertreter dieser Gruppe. Richard Lutz: „Ich freue mich, dass wir mit neuen App DB Barrierefrei einen großen Schritt auf dem Weg zu einer Mobilität für Alle gehen! Seit nunmehr 15 Jahren entwickelt die Arbeitsgruppe gezielt konkrete Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen in Zügen und Bahnhöfen. Für die Arbeit als ‚Experten in eigener Sache‘ danke ich allen von Herzen.“

Mit Inkrafttreten des Behindertengleichstellungsgesetzes im Jahr 2003 hat die Kontaktstelle für kundenbezogene Behindertenangelegenheiten bei der DB ihre Arbeit und damit den regelmäßigen Austausch mit Menschen mit Behinderungen aufgenommen. Gleichzeitig wurde die Programmbegleitende Arbeitsgruppe ins Leben gerufen.

Stellvertretend für diese erklärte dessen Vorsitzende Karl-Hermann Haack: „Aus einer anfänglichen Skepsis ist über die letzten 15 Jahre hinweg durch einen sehr offenen und partnerschaftlichen Dialog ein vertrauensvolles Miteinander geworden.“ Staatssekretär Enak Ferlemann: „Was die DB in den vergangenen 15 Jahren bei der Verbesserung der Barrierefreiheit erreicht hat, kann sich wirklich sehen lassen. Ohne die sachkundige und auch kritische Mitwirkung der Expertinnen und Experten in der Programmbegleitenden Arbeitsgruppe wäre das nicht möglich gewesen. Ich gratuliere allen Beteiligten!“

Mit der App DB Barrierefrei können Reisende mit kognitiven, körperlichen oder Sinnesbehinderungen erstmals alle Informationen entlang der Reisekette in einer für sie geeigneten Form abrufen. Die Anzeigen werden akustisch und visuell wiedergegeben. Die aktuelle Funktionsfähigkeit von Aufzügen und Rolltreppen kann geprüft werden. Wichtige Änderungen im Reiseplan werden per Push-Nachricht übermittelt.

Jürgen Dusel: „Ich begrüße die Aktivitäten der Deutschen Bahn und die Arbeit der Programmbegleitenden Arbeitsgruppe sehr. Die Herstellung von Barrierefreiheit ist eine anspruchsvolle und notwendige Aufgabe, weil die Gruppe der Menschen mit Behinderungen sehr unterschiedlich ist. Die Idee vom Design für alle, das muss der künftige Anspruch sein.“

Bei der Beschaffung und der Modernisierung von Zügen und Bussen wird auf Barrierefreiheit geachtet. Der ICE 4 setzt in dieser Hinsicht europaweit Maßstäbe. Auch Regionalzüge und Busse werden entsprechend gestaltet. Bei den Bahnhöfen gab es ebenfalls viele Verbesserungen. Von den rund 5.400 Bahnhöfen sind bereits 77 Prozent stufenlos erreichbar. Pro Jahr kommen etwa hundert dazu.

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