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Gemeinsamer Masterplan im Südwesten

12.09.18 (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Dezember letzten Jahres wurden den beteiligten Städten Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen der Förderbescheid zur Erstellung und Finanzierung des Masterplans „Saubere Luft – Nachhaltige Mobilität“ in Höhe von 570.000 Euro durch die Bundesregierung übergeben. Nun galt es, diesen mit Einzel- beziehungsweise Sofortmaßnahmen zusammen mit den Kooperationspartnerinnen und -partnern, dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) und der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN GmbH) zu konkretisieren.

Ziel ist es, die Luft- und Lebensqualität in den Städten dauerhaft zu verbessern und eine nachhaltige und emissionsfreie Mobilität in der Zukunft zu sichern. Handlungsschwerpunkte wie die Digitalisierung, die Elektrifizierung des Verkehrs, Intelligente Vernetzung des ÖPNV, Förderung des Radverkehrs sowie die Weiterentwicklung der urbanen Logistik bilden dabei den Rahmen von kurz- und mittelfristigen Maßnahmen im Masterplan.

Die Beteiligten sind sich sicher, den fließenden und ruhenden, motorisierten Verkehr deutlich zu reduzieren und damit einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Stickstoffdioxid Emissionen zu leisten. Im Masterplan wurden insgesamt 21 Maßnahmenbündel mit insgesamt 113 Untermaßnahmen sowie 15 Einzelmaßnahmen entwickelt und nun in Berlin im Detail beantragt. Zielsetzung der Stadt Mannheim ist nicht nur eine kurzfristige Senkung der Stickstoffdioxid-Werte.

Vielmehr soll zur Steigerung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Stadt der motorisierte Individualverkehr reduziert und alternative Mobilitätskonzepte gestärkt werden. Die Maßnahmenliste für die Stadt Mannheim bildet diese Zielsetzung in konkreten Handlungsfeldern ab. Schwerpunkte des Masterplans in Heidelberg sind die Digitalisierung des Verkehrs über eine intelligente und umweltorientierte Verkehrssteuerung sowie ein digitales Baustellenmanagement.

Mit der Möglichkeit der Verarbeitung und Verknüpfung großer Datenmengen sollen diese für die Bürgerinnen und Bürger leicht erreichbar sein. Anhand dieser Echtzeit-Informationen können sie ihre Wege im Tagesverlauf und/oder mit unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln besser planen. So kann unnötiger Verkehr vermieden und damit der Schadstoffausstoß verringert werden. Schwerpunkte des Masterplans in Ludwigshafen sind neue Angebote zur Stärkung des ÖPNV und die Vernetzung der Verkehrsträger.

Wichtige Handlungsfelder sind die Neubeschaffung emissionsarmer Busse, Infrastrukturmaßnahmen wie z.B. Busschleusen, der Ausbau von sogenannten Mobilitätsstationen im öffentlichen Nahverkehr sowie die Verdichtung von Buslinien. Damit soll ein Umstieg vom Individualverkehr auf den öffentlichen Nahverkehr reibungslos funktionieren und eine attraktive Alternative zum Auto in der Ludwigshafener Innenstadt geboten werden. Insgesamt sind 69 Maßnahmen geplant, die alle bis Ende 2020 über die Bühne gegangen sein sollen.

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