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Neue Hybridbusse in Tübingen

12.07.18 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Nach drei Hybrid-Gelenkbussen von Mercedes Benz schicken die Stadtwerke Tübingen (swt) ab sofort erstmals ein Hybrid-Solobus des Herstellers Volvo auf Tübingens Straßen. Der Neuzugang in der Tübus-Flotte hatte bei mehreren Testreihen überzeugt. Verbrauch und CO2-Emissionen sind niedriger als bei herkömmlichen Solobussen. Die swt wollen – neben ihren fortlaufenden Tests neuer Elektrobus-Modelle – noch mehr Erfahrungen mit der Hybrid-Technologie sammeln.

Und noch ein weiterer besonderer Bus ist fertig: Ihrem historischen Oldtimer-Bus haben die swt ein neues Retro-Design verpasst. Bus-Nostalgiker können den Traditionsbus zukünftig für Veranstaltungen und besondere Anlässe mieten. Die drei Hybrid-Gelenkbusse der Stadtwerke Tübingen fallen auf im Straßenbild. Zum einen durch ihr spezielles Hybrid-Design, das ohne Produktwerbung auskommt und stattdessen Werbung in eigener (Hybrid-)Sache macht.

Zum anderen – und das ist der größte Unterschied zu Bussen mit Verbrennungsmotor – durch geräuscharme An- und Abfahrten an Haltestellen. Dort und immer wenn die Batteriekapazität es zulässt fahren die Hybrid-Gelenkbusse Streckenabschnitte rein elektrisch. Der Bus ist – als ehemaliges Vorführfahrzeug – so gut wie neu. Er erfüllt die neueste Euro-6-Abgasnorm und hat zwei Motoren: einen Diesel- und einen Elektromotor.

An- und Abfahrten an Haltestellen fährt der VOLVO immer im Elektromodus – ohne laute Motorgeräusche oder Abgase für die wartenden Fahrgäste und die Anwohner. Bei Geschwindigkeiten über 20 km/h fährt der Bus im Hybrid-Parallelmodus mit Diesel- und Elektromotor. Immer wenn es die Batterieladekapazität zulässt, ist bis 20 km/h Fahren im reinen Elektromodus möglich – auch über längere Streckenabschnitte.

Die swt werden ihn daher unter anderem auf der Linie 6 einsetzen, deren Streckenprofil sich für Hybridbusse besonders eignet. Es weist abschnittsweise ein starkes Gefälle auf, wodurch sich die Batterien durch Rekuperation beim Bremsen wiederaufladen. Die Stadtwerke tauschten sich zum Volvo-Hybridbus mit anderen Verkehrsbetrieben aus und holten das Fahrzeug für umfangreiche Testfahrten nach Tübingen.

Dabei überzeugte er durch geringen Verbrauch und niedrige CO2-Emissionen. Bei einer erwarteten Kilometerleistung von 70.000 Kilometern pro Jahr machen sich die Einsparungen sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch bemerkbar. Die swt gehen von rund 25 Prozent Kraftstoff- und CO2-Ersparnis aus (gegenüber Bus mit herkömmlichem Antrieb).

Die Reduzierungen von NOx- und Partikelemissionen sollen noch höher ausfallen. Vor diesem Hintergrund wollen die swt mit ihrem ersten Hybrid-Solobus weitere Erfahrungen sammeln. „Uns kommt es darauf an, die Zuverlässigkeit, Umweltfreundlichkeit und Technik des Herstellers Volvo über einen längeren Zeitraum im Linienverkehr zu beobachten und die Werte zu analysieren“, sagt Hans Zeutschel, Bereichsleiter für den ÖPNV bei den Stadtwerken Tübingen.

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