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Dortmund: Renovierungsarbeiten starten

26.07.18 (Nordrhein-Westfalen, Verkehrspolitik, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

In der letzten Woche fiel der feierliche Startschuss: Der erste Spatenstich für die Sanierung und Renovierung des Dortmunder Hauptbahnhofes ist erfüllt. Symbolisch haben der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Hendrik Wüst und Dortmunds Bürgermeister Manfred Sauer (beide CDU) gemeinsam mit Ute Möbus, Vorstand für Finanzen und Controlling der DB Station und Service und Jörg Seelmeyer, Bahnhofsmanager der DB AG für den Bereich Dortmund grünes Licht und Hp1 gegeben.

Der Bahnhof wird nach Abschluss der Modernisierung komplett barrierefrei sein. 14 Fahrttreppen und sieben neue Aufzüge sorgen dafür, dass Reisende in Zukunft ohne Treppensteigen zum Bahnsteig gelangen. Bis Sommer 2019 findet der Umbau hauptsächlich an den Gleisen 26/31 statt. Anschließend gehen die Arbeiten von Nord nach Süd weiter, beginnend mit den Gleisen 21/23 und abschließend an den Gleisen 2/3. Die Bahnsteige erhalten jeweils eine Höhe von 76 Zentimetern, um einen stufenfreien Einstieg in die Züge zu ermöglichen.

Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Zu einem attraktiven Schienenverkehr gehören auch moderne Bahnhöfe. Barrierefreiheit ist heute ein Bedürfnis vieler Kunden und wird immer wichtiger. Deswegen freut es mich, dass die Deutsche Bahn in die Modernisierung des Bahnhofs in Dortmund investiert.“ Alle Bahnsteige bekommen neue Beläge, Blindenleitstreifen und Bahnsteigdächer. Auch die Beleuchtung und Beschallung werden ausgebaut – außerdem schützen neue Wetterschutzhäuser auf den Bahnsteigen die Reisenden zusätzlich vor Wind und Regen.

Die Personenunterführung soll deutlich breiter werden – von derzeit 9,50 Meter auf über 13 Meter. Außerdem erhält die Unterführung eine helle, moderne Wandverkleidung. In der Zeit des Neubaus stehen Teile der Personenunterführung nicht in voller Breite zur Verfügung. Diese Veränderung auf dem Weg zu den Bahnsteigen wurde in den vergangenen Tagen im Umbaubereich an Gleis 26/31 deutlich sichtbar. Reisende werden gebeten, den Baustellengang schnell zu passieren, um Stauungen zu vermeiden.

Bürgermeister Manfred Sauer: „Einem asiatischen Sprichwort nach kocht ein großer Kessel langsam. Demnach wäre in Dortmund jetzt alles für ein wunderbares „Menü“ am Hauptbahnhof angerichtet: nachdem wir geduldig auf eine Modernisierung unserer Zentralstation gewartet haben, freuen sich alle Bürgerinnen und Bürger Dortmunds auf den Startschuss zum Umbau – und die Reisenden auf einen komplett barrierefreien Hauptbahnhof mit neuen Belägen auf den Bahnsteigen und Wetterschutzhäusern.“

Ute Möbus: „An einem der bedeutendsten Knotenpunkte von NRW starten wir heute mit umfangreichen Modernisierungsarbeiten – und das ‚unter rollendem Rad‘! Unsere Kunden können sich auf einen barrierefreien Bahnhof freuen und reisen in Dortmund bald mit noch mehr Qualität und Komfort.“ Alle Baumaßnahmen finden unter dem „rollenden Rad“ – also bei laufendem Zugbetrieb statt. In der ersten Bauphase des Umbaus (bis Mitte 2019 an Bahnsteig 26/31) haben die Bauarbeiten wenig Auswirkungen auf den Zugverkehr. In den anschließenden Bauphasen wird es aber zu Einschränkungen kommen. Die Deutsche Bahn wird vorab ausführlich informieren.

Jörg Seelmeyer: „Ich freue mich sehr, dass es richtig losgeht! Der Dortmunder Hauptbahnhof ist für mich natürlich eine Herzensangelegenheit. Besonders freue ich mich, dass die Verkehrsstation in Zukunft komplett barrierefrei sein wird. Damit sind wir für die Zukunft gut aufgestellt – und können unseren Reisenden noch mehr Komfort bieten. Dortmund wird so zu einer der modernsten Verkehrsstationen Nordrhein-Westfalens.“

Die Modernisierung der Verkehrsstation wird voraussichtlich im Jahr 2024 abgeschlossen sein. Die Investitionssumme beläuft sich auf insgesamt rund 130 Millionen Euro, getragen vom Bund, Land Nordrhein-Westfalen und der Deutschen Bahn. Es handelt sich hierbei um eine Maßnahme im Rahmen der Modernisierungsoffensive 3: Hier beteiligt sich das Land an 150 Bahnhofsmodernisierungen zwischen Rhein und Weser, die DB AG übernimmt ihren Teil über weite Strecken aus dem laufenden LuFV-Budget des Bundes.

Wie hoch der Eigenanteil des Konzerns bei der aktuellen Modernisierungsoffensive 3 tatsächlich liegt, ist geheim. Bei der vergangenen Modernisierungsoffensive 2 waren die Zahlen jedoch öffentlich: Der DB-Konzern hat sich mit etwa vier Prozent selbst an den Kosten beteiligt. Ob das Rückschlüsse auf das aktuelle Projekt schließen lässt, ist aber unbekannt.

Siehe auch: Die Infrastruktur ist ein Politikum für sich

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