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StOAG plant zweigleisig

06.06.18 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Stadtwerke Oberhausen AG (StOAG) betreibt 118 Busse und sechs Tram-Triebzüge. Die Busse sind im Durchschnitt 6,15 Jahre alt und werden laufend durch neue Fahrzeuge ersetzt. Beim Ausbau der Busflotte geht das Unternehmen zweigleisig vor: Einsatz emissionsarmer Dieselbusse einerseits und Ausbau der Elektromobilität andererseits. Seit Oktober 2015 gehören zwei Elektrobusse zum StOAG-Fuhrpark, weitere drei Elektrobusse werden im Herbst 2018 geliefert.

Sie werden auf der Gemeinschaftslinie 979, die Bottrop und Oberhausen verbindet, eingesetzt. „Um ein langfristiges Konzept zur Weiterentwicklung der Elektromobilität zu erstellen, beabsichtigen wir, eine Machbarkeitsstudie zur Elektrifizierung des StOAG-Gesamtnetzes zu beauftragen“, führt StOAG-Geschäftsführer Werner Overkamp die Pläne des Unternehmens aus. „Damit sollen geeignete technische Lösungen identifiziert und hinsichtlich der ökonomischen und ökologischen Auswirkungen bewertet werden.“

Vom Ergebnis der Studie hängt die weitere Beschaffungsstrategie der nächsten Jahre ab. Fest steht aber: Bis zur Serienreife der Elektrobusse und der Ladesysteme werden auch emissionsarme Dieselbusse zum Fuhrpark der StOAG gehören. Der weitere Ausbau der Elektromobilität ist abhängig von der Umsetzung und Weiterentwicklung der Förderprogramme von Bund und Land. Auch wenn ausreichende Landes- und Bundeszuschüsse für die Umstellung auf Elektrobusse zur Verfügung gestellt werden, müssen Wirtschaftlichkeit und Folgekosten langfristig berücksichtigt werden.

Seit Kurzem gehören 16 neue Mercedes Benz Gelenkbusse vom Hersteller EvoBus zum Fuhrpark. Die Busse vom Typ Citaro II erfüllen die europäische Abgasnorm Euro VI, bei der insbesondere die Stickstoffoxid-Emissionen gegenüber der Abgasnorm Euro V um rund achtzig Prozent reduziert sind. Rund zehn Millionen Euro hat die StOAG 2017 und 2018 in saubere Busse investiert.

Oberhausen zählt zu den Städten, die die europäischen Schadstoffgrenzwerte nicht einhalten können und steht somit vor der Herausforderung, die Luftqualität in der Stadt zu verbessern. Die Reduzierung der Stickstoffoxid-Emissionen hat dabei höchste Priorität. „Die neuen Diesel-Euro-VI-Busse leisten einen wertvollen Beitrag zur Senkung der Stickstoffoxid-Werte“, so StOAG-Geschäftsführer Werner Overkamp.

Die STOAG-Busse haben heute bereits zu 96 Prozent die schadstoffarmen Euro-Normen EEV oder Euro VI oder fahren elektrisch. Bis zum Jahresende werden keine Busse mehr mit einer niedrigeren Schadstoffklasse unterwegs sein. 41 Euro-VI-Busse sind jetzt bei der StOAG im Einsatz, das ist mehr als ein Drittel der gesamten Busflotte.

Grundsätzlich ist die StOAG bereit, ältere Busse mit EEV-Motor umzurüsten, möchte aber zuerst die noch offenen Fragen geklärt wissen. So müssen die Hersteller von Abgasnachbehandlungssystemen eine allgemeine Betriebserlaubnis durch das Kraftfahrtbundesamt vorlegen. Das ist bislang noch nicht der Fall.

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