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LBO warnt vor Fernbusmaut

08.06.18 (Fernverkehr, Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Nach dem Bundesverband deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat auch der Landesverband bayrischer Omnibusunternehmer (LBO) vor einer Mautpflicht für Reisebusse und Fernbuslinien auf Autobahnen und Bundesstraßen gewarnt. Der Verkehrs- und Tourismusausschuss des europäischen Parlamentes hat am 24. Mai entschieden, dass Mitgliedstaaten, die bereits eine Lkw-Maut erheben, diese ab 2020 auf alle schweren Nutzfahrzeuge ausweiten müssen.

Damit würde durch die europäische Hintertür eine Maut für Busse eingeführt, die bisher von der Bundesregierung abgelehnt wird. Eine Umsetzung dieser „klimapolitisch fatalen Forderung“, so der LBO, würde in Deutschland den umweltfreundlichen Busverkehr deutlich verteuern und zu einer völlig falschen Lenkungswirkung führen. Laut dem Bundesumweltamt ist der Bus der umweltfreundlichste Verkehrsträger.

Schon aus diesem Grund ist eine Verteuerung des Busverkehrs durch eine zusätzliche Abgabe nicht zu rechtfertigen, die insbesondere Senioren, Schüler und Pendler treffen würde, die auf den Bus besonders angewiesen sind. In Bayern nutzen jährlich mehr als 600 Millionen Fahrgäste den Bus. Demgegenüber ist laut dem Umweltbundesamt der Pkw-Verkehr in Deutschland für mehr als sechzig Prozent der Emissionen des gesamten Verkehrssektors verantwortlich.

Der LBO fordert daher die Bundesregierung auf, im Europäischen Rat gegen eine Ausdehnung der Maut zu votieren. „Sowohl aus klima- als auch verkehrspolitischen Gründen sollte der Busverkehr finanziell gefördert und nicht belastet werden. Nur so können mehr Menschen von der Nutzung des öffentlichen Busverkehrs überzeugt und damit die Emissionen im Straßenverkehr gesenkt werden“, so LBO-Hauptgeschäftsführer Horst Schilling in München.

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