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Bodycams bei den Wiener Linien

14.06.18 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Wiener Linien setzen auf eine Vielzahl von Sicherheitsmaßnahmen. Seit August 2017 gibt es insgesamt sechzig Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, die in den Zügen und auf den Bahnsteigen Präsenz zeigen. Bis Ende 2019 wird diese Zahl auf 120 Personen aufgestockt. Nun werden diese Mitarbeiter mit Bodycams ausgestattet. Bereits Ende des Jahres sollen die Kameras zum Einsatz kommen.

Mitte Juni startet dazu ein rund zweimonatiger Testbetrieb. Bürgermeister Michael Ludwig und Öffi-Stadträtin Ulli Sima (beide SPÖ) haben sich ein erstes Bild von den Geräten im Einsatz gemacht. „Die Sicherheit der Fahrgäste hat Priorität und die vielen gesetzten Maßnahmen der Wiener Linien tragen entscheidend dazu bei, dass sich die Fahrgäste wohl fühlen. Die Sicherheitsteams in den Wiener Linien werden laufend aufgestockt und bestens ausgerüstet, wie in Kürze mit Bodycams, die auch schon bei ÖBB und Polizei erfolgreich im Einsatz sind“, so Bürgermeister Ludwig, der sich bei den Kollegen der Wiener Linien für ihren Einsatz im Sinne der Fahrgäste bedankt.

Für Öffi-Stadträtin Ulli Sima sind die Sicherheitsteams ein Erfolgsmodell, das bei den Fahrgästen sehr gut ankommt: „Damit die Öffis auch künftig die sichersten Orte der Stadt bleiben, investieren wir laufend in die Sicherheit und arbeiten natürlich eng mit der Polizei zusammen. Die Bodycams wirken sowohl präventiv abschreckend als auch deeskalierend und die Aufnahmen erfüllen eine wichtige Dokumentationsfunktion.“

Zur Herstellersuche startete eine mehrstufige Ausschreibung. Zeitgleich testen die Wiener Linien die unterschiedlichen Modelle hinsichtlich Handhabung, Aufnahmequalität und Auswertung. Die Erfahrungswerte aus dem Testbetrieb fließen dann in die Entscheidungsfindung ein. Im August soll die Ausschreibung abgeschlossen sein und die Bestellung erfolgen.

Seit dem Start des Sicherheitsdienstes der Wiener Linien haben Mitarbeiter rund 10.000 Fahrgäste angesprochen – in rund der Hälfte der Fälle, weil die Hausordnung nicht eingehalten wurde. Abseits der Hausordnung wurde das richtige und sichere Verhalten im Zusammenhang mit den Öffis angesprochen – beispielsweise, dass der Transport von Fahrrädern auf der Rolltreppe aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt ist.

Am häufigsten machten die Sicherheitsteam-Mitarbeiter auf das Verbot von Fahren am Bahnsteig mit Fahrrädern, Scootern, Skateboards usw. aufmerksam, gefolgt von Hunden ohne Maulkorb oder Leine sowie Betteln. Weitere Themen waren der verbotene Konsum von Alkohol, Lärmen und Rauchen. Neben der Präsenz der Sicherheitsteam-Mitarbeiter sorgt auch die Videoüberwachung in den Stationen und Fahrzeugen für mehr Sicherheit in den Öffis.

Aktuell liefern bereits rund 12.500 Kameras im ganzen Netz Bilder, die im Fall der Fälle von der Polizei ausgewertet werden können. Damit tragen die Wiener Linien immer wieder einen wichtigen Beitrag zur hohen Aufklärungsquote bei. 2018 werden hierfür rund 900.000 Euro investiert.

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