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UK: East Coast renationalisiert

22.05.18 (Großbritannien & Irland) Autor:Max Yang

Wie am vergangenen Mittwoch bekannt wurde, erklärte das britische Verkehrsministerium (Department for Transport, DfT) die außerordentliche Kündigung des aktuellen Verkehrsvertrags mit Virgin Trains East Coast zum 24. Juni 2018. Bereits im Februar zeichneten sich finanzielle Probleme ab. In einer auf der Website gov.uk veröffentlichten Erklärung des DfT heißt es, die Strecke „wird weiterhin erhebliche Einkünfte für die Regierung generieren, und die aktuellsten Zahlen zeigen eine Fahrgastzufriedenheit von 92 Prozent.

Die Route hat ihre Herausforderungen, es handelt sich aber nicht um eine gescheiterte Bahn.“ Doch haben Virgin und Stagecoach, die sich gemeinsam um das Netz Intercity East Coast bewarben, zu hohe Gewinnabführungen an die Staatskasse versprochen. Insgesamt wird das Joint-Venture bis zum Vertragsende rund 200 Millionen britische Pfund (ca. 230 Millionen Euro) Verlust gemacht haben.

Die Entscheidung gegen eine Vertragsänderung und zur Wiederverstaatlichung erfolgte im Hinblick auf die mittelfristig geplante Umgestaltung der Teilnetze in integrierte Zug-Schiene-Partnerschaften. Ab Ende Juni werden Fernverkehrszüge zwischen London und Edinburgh unter der historischen Marke „London North Eastern Railway“ (LNER) verkehren. Bereits 2009 bis 2015 war das Teilnetz in Staatshand, damals unter der Marke „East Coast“, nachdem National Express sich aus einem defizitären Verkehrsvertrag zurückzog.

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