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Gemeinsame Trambeschaffung im VBB

08.05.18 (Brandenburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit großer Mehrheit spricht sich die Cottbuser Stadtverordnetenversammlung für die gemeinsame Straßenbahnbeschaffung mit den Verkehrsbetrieben Brandenburg an der Havel und Frankfurt an der Oder aus. Mit dem gefassten Beschluss der Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch, 25. April, wurde ein Meilenstein für Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Cottbus erreicht.

Cottbusverkehr wird gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben Brandenburg an der Havel und der Stadtverkehrsgesellschaft mbH Frankfurt an der Oder neue Straßenbahnen anschaffen. Im Rahmen der europaweiten Ausschreibung wird Cottbusverkehr sieben feste und 13 optionale Bestellungen vornehmen. Nach den letzten Detailabsprachen unter den Verkehrsbetrieben, soll das Ausschreibungsverfahren voraussichtlich im Mai beginnen, um noch eine Bestellung im Jahr 2018 auslösen zu können.

Im Idealfall kommen dann am Ende des Jahres 2020 die ersten neuen Bahnen nach Cottbus. Die Unumgänglichkeit der Neubeschaffungen zeigt sich auch darin, dass der Unterhalt des 31 Jahre alten Straßenbahnfuhrparks für Cottbusverkehr eine wachsende Herausforderung darstellt.

Aufgrund der altersbedingten Substanzverschlechterung haben sich die Kosten und die Dauer der Instandsetzung der alten Fahrzeuge in den letzten Jahren stetig erhöht. Infolge des hohen Alters der Straßenbahnen können mittlerweile auch Ersatzteillieferungen nicht mehr garantiert werden, was im Ernstfall zu einer Außerbetriebnahme der Fahrzeuge führen kann.

Vor dem Hintergrund, dass 75 Prozent der Fahrgäste von Cottbusverkehr die Straßenbahn nutzen, droht hier die Nichterfüllung von Verkehrsleistungen in der Stadt Cottbus. Nicht zuletzt, das ab 1. Januar 2022 geltende Gesetz zur vollständigen Barrierefreiheit des öffentlichen Nahverkehrs in Brandenburg verdeutlichte die Notwendigkeit des jetzt politisch erfolgten Durchbruchs.

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