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ACE fordert bessere Verkehrspolitik

14.05.18 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Schadstoffausstoß sinkt in allen Bereichen außer im Verkehrssektor. Deshalb fordert der Autoclub Europa (ACE) ein besseres Mobilitätsmanagement und wird dabei von der nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) beim Bundesumweltministerium unterstützt. Ziel im Projekt „Gute Wege zur guten Arbeit“ ist es, Betriebe wirkungsvoll zu unterstützten, damit Beschäftige auf nachhaltige Verkehrsmittel umsteigen sowie das Instrument Mobilitätsmanagement stärker bekannt zu machen. Am 8. Mai diskutierten Politik- und Unternehmensvertreter sowie Mobilitätsforscher in Berlin über die Entwicklung und Perspektiven des Konzepts. Im Mittelpunkt stand die Frage, was Betriebe benötigen, um Mobilitätsmanagement erfolgreich einzuführen.

„Sowohl auf Landes- als auch Bundesebene sucht die Politik nach Lösungen, um die hohe Verkehrs- und Luftschadstoffbelastung zu reduzieren. Wir wissen, dass Mobilitätsmanagement wirkt und in der Folge rund 20 Prozent der Beschäftigten eines Betriebes vom alleinbesetzten Pkw auf Fahrrad, ÖPNV oder Fahrgemeinschaften umsteigen. Doch dafür müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Wir brauchen endlich einen zukunftsfähigen ÖPNV. Damit meine ich keine kostenlosen Tickets, sondern mehr Kapazitäten und eine kürzere Taktfrequenz. Wir brauchen eine bessere Fahrradinfrastruktur und eine konsequente Förderung der Elektromobilität“, sagte der ACE-Vorsitzende Stefan Heimlich.

„Zeitgleich muss die Politik im Dialog mit den Unternehmen und Mobilitätsanbietern Programme entwerfen, die zur betrieblichen Praxis passen und einen wirklichen Mehrwert bieten.“ Zwei Drittel aller Pendler in Deutschland nutzen auf dem Weg zur Arbeit das Auto und sitzen zu neunzig Prozent allein im Pkw. Lange Staus, Lärm und eine hohe Luftschadstoffbelastung sind die Folge. Damit Beschäftigte auf dem Arbeitsweg auf Fahrgemeinschaften, öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umsteigen, können Betriebe gezielt Anreize setzen und Hemmnisse zur Nutzung der Alternativen abbauen.

Mit einem vom Arbeitgeber bezuschussten Jobticket wird die Fahrt mit dem Bus deutlich günstiger. Kostenlose Fahrradchecks oder Duschen ermuntern die Belegschaft, Fahrrad zu fahren. Und App-basierte Mitfahrbörsen sorgen dafür, dass Kollegen, die nah beieinander wohnen, schnell und unkompliziert eine Fahrgemeinschaft bilden. Weil jedoch sinnvolle Maßnahmen wie Dienstradleasing oder Corporate Carsharing, zu wenig bekannt sind, macht der ACE innerhalb seines vom Bundesumweltministerium geförderten Projektes „Gute Wege zur guten Arbeit“ auf die Potentiale von Mobilitätsmanagement aufmerksam.

Für verschiedene betriebliche Akteure wie Geschäftsführungen, Personal- und Betriebsräte oder Gesundheitsbeauftragte organisiert das Projektteam bundesweit Veranstaltungen. Darüber hinaus wurden Kommunikationsmaterialien wie Broschüren und eine Projektwebseite erstellt. Zur Verstetigung fordert der ACE nun niederschwellige weitere Förderprogramme durch Bund und Länder.

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