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Üstra startet Zukunftsoffensive

03.04.18 (Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Üstra bestellt zusätzlich zu den bislang georderten Stadtbahnen des Typs TW 3000 sieben weitere Fahrzeuge des gleichen Typs. Möglich wird diese Bestellung durch eine Förderung der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) in Höhe von fünfzig Prozent des Kaufpreises, deren Zusage nach intensiver Prüfung nun erfolgt ist. Die restliche Kaufsumme wird mit einer Schadenspauschale verrechnet, die die Üstra dem Herstellerkonsortium abgerungen hat.

Die Üstra selbst muss daher für die sieben zusätzlichen Stadtbahnen nur noch einen Anteil von 462.000 Euro aus eigenen Mitteln finanzieren. „Ein großartiger Erfolg und ein weiterer wichtiger Schritt in unserer Zukunftsoffensive hin zu einem qualitativ hochwertigen und emissionsfreien Nahverkehr in Hannover“, erklärte dazu Volkhardt Klöppner, der Vorstandsvorsitzende der Üstra. „Damit wollen wir einen entscheidenden Beitrag zur Luftreinhaltung leisten“, betonte der Vorstandsvorsitzende.

„Wir danken ausdrücklich der LNVG für die zugesagte Förderung, ebenso wie dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und der Region Hannover sowie deren Infrastrukturgesellschaft für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit“, so Klöppner weiter. Das kommunale Unternehmen hat in den vergangenen Jahren nach einer Ausschreibung ein Herstellerkonsortium in drei Losen mit der Lieferung von insgesamt 146 Stadtbahnen des neuen Typs TW 3000 beauftragt.

Die sieben weiteren Stadtbahnen, die nun zusätzlich bestellt werden, kosten insgesamt rund 19,4 Millionen Euro. Derzeit sind 72 TW 3000 an die Üstra ausgeliefert und im Einsatz. Bis zum Jahresende 2018 sollen es 110 sein, bis zum Jahresende 2019 sollen dann alle 146 neuen Stadtbahnen auf den Gleisen unterwegs sein. Die sieben weiteren Fahrzeuge werden eingesetzt, sobald sie zur Verfügung stehen.

Die Linie 7 wird bereits komplett mit TW 3000 gefahren. Auf der Linie 4 und der Linie 5 werden ebenfalls TW 3000 eingesetzt. Sobald weitere Fahrzeuge zur Verfügung stehen, werden die Linien 4 und 5 damit aufgefüllt. Auf der Linie 3 können ebenfalls bereits TW 3000 eingesetzt werden. Fertig für den Einsatz wird im nächsten Jahr auch die Linie 8 sein.

Für den Einsatz auf der Linie 6 ist der Hochbahnsteig Bahnhof Nordstadt erforderlich, für den Einsatz auf der Linie 11 der Hochbahnsteig Stadthalle/HCC und für den Einsatz auf der Linie 17 der Hochbahnsteig Humboldtstraße. Der TW 3000 soll langfristig das älteste Stadtbahnmodell TW 6000 ersetzen. Derzeit sind noch 108 Fahrzeuge dieses Typs im Einsatz. Bis Ende dieses Jahres sollen 25 TW 6000 stillgelegt werden.

Die genaue Anzahl ist abhängig von der weiteren Entwicklung der Fahrgastzahlen. Die bisherigen Berechnungen des Fahrzeugbedarfs gingen von einem durchschnittlichen Fahrgastzuwachs von einem Prozent pro Jahr aus. Im Jahr 2015 lag der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr bei 3,9 Prozent und in 2016 bei 3,8 Prozent. Entsprechend muss das Unternehmen seine Zukunftsplanungen der höheren Nachfrage anpassen.

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