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Stadler: Großauftrag aus Slowenien

26.04.18 (Europa) Autor:Stefan Hennigfeld

Stadler entwickelt und baut für die slowenische Staatsbahn Slovenske Železnice 26 ein- und doppelstöckige Triebzüge. Der Auftrag umfasst elf Züge des Typs FLIRT in elektrischer Traktion, fünf Züge des Typs FLIRT in Dieseltraktion und zehn Züge des Typs KISS wieder in elektrischer Traktion mit einer Option für 26 weitere Fahrzeuge. Die unterschiedlichen Zugstypen sind so konstruiert, dass sie in der Flotte gemischt eingesetzt werden können.

Für Stadler ist es der erste Auftrag aus Slowenien – und ein lange erkämpfter Erfolg. Bereits Ende der 90er Jahre hatte sich Stadler um einen Auftrag für 30 Triebzüge in Slowenien beworben und ihn nach einer hart umkämpften Ausschreibung an die Konkurrenz verloren. „Umso größer ist unsere Freude, dass es nun zwantig Jahre später, im zweiten Anlauf, geklappt hat und wir uns in Slowenien durchsetzen konnten“, sagt Peter Spuhler, Eigentümer und Verwaltungsratspräsident von Stadler.

Er ist zusammen mit Verkaufschef Peter Jenelten nach Ljubljana gereist, um dort zusammen mit Dusan Mes, Generaldirektor von Slovenske Železnice, den Großauftrag für die 26 ein- und doppelstöckigen Triebzüge für die slowenische Staatsbahn persönlich zu unterschreiben. Der FLIRT, der Bestseller von Stadler, konnte damit bereits über 1500-mal in insgesamt 18 Ländern verkauft werden.

Auch der KISS ist sehr gefragt: Er wurde bereits fast 300-mal in 11 Ländern verkauft. Insgesamt sind die Züge von Stadler in 41 Ländern unterwegs. Die einstöckigen FLIRT sind für den grenzüberschreitenden Verkehr auf der Normalspur zwischen Slowenien, Österreich und Kroatien vorgesehen. Sie werden auch in diesen Ländern zugelassen werden. Die doppelstöckigen KISS werden Strecken in Slowenien bedienen.

Die Lieferung des ersten Fahrzeugs ist 24 Monate nach der Vertragsunterzeichnung vorgesehen. Speziell am Auftrag der slowenischen Staatsbahn ist, dass der Bahnbetreiber nicht nur die Möglichkeit hat, die einstöckigen Fahrzeuge in Doppeltraktion zu führen, sondern die Strecken auch mit gemischten einstöckigen und doppelstöckigen Kompositionen bedienen kann.

Dazu sagt Peter Jenelten, stellvertretender Group CEO und Leiter Marketing & Sales: „Stadler ist sehr stolz, nicht nur erstmals Züge nach Slowenien liefern zu dürfen, sondern in einer Beschaffung gleich eine aufeinander abgestimmte Reihe unterschiedlicher Fahrzeuge zu bauen: Eine Flotte wie aus einem Guss“.

Der Vertrag für die gemischttraktionsfähige Flotte umfasst Engineering, Bau und Lieferung von elf vierteiligen Zügen des Typs FLIRT in elektrischer Traktion, fünf dreiteiligen Zügen des Typs FLIRT in Dieseltraktion und zehn dreiteiligen Zügen des doppelstöckigen Typs KISS in elektrischer Traktion inklusive Garantieleistungen. Eingeschlossen ist eine Option für 26 weitere Züge. Der Vertragswert beläuft sich auf rund 170 Millionen Euro. Für die Instandhaltung ist der Hersteller allerdings nach dem Ablauf der Garantieleistung nicht mehr verantwortlich – das macht der Betreiber in Eigenregie.

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