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Siemens: Ladestationen für Dänemark

19.04.18 (Europa) Autor:Stefan Hennigfeld

Siemens hat mit Movia, der größten Verkehrsbehörde Dänemarks, auf Wunsch der Kommunen einen Rahmenvertrag über die Lieferung von Ladestationen mit einem absenkbaren Stromabnehmer für Elektrobusse unterzeichnet. Der Vertrag ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit von Behörden und Privatunternehmen Verbesserungen beim Klimawandel erzielen kann.

Fünfundvierzig Kommunen, darunter die Stadt Kopenhagen in der Hauptstadtregion Dänemark und die Region Seeland, könnten die Vorteile dieses Vertrags nutzen. Siemens bietet Schnellladestationen (High Power Charger, HPC) mit Leistungen von 150kW, 300kW oder 450kW an. Der Dreijahresvertrag umfasst die Installation, Inbetriebnahme, Baumaßnahmen und das Siemens-Fernüberwachungssystem eBus Cloud.

Der Vertrag ist einer der größten Rahmenverträge für das eBus-Geschäft von Siemens. Er wird durch einen Servicevertrag mit einer Laufzeit von sechs Jahren ergänzt. Der Servicevertrag ist wichtig, da die Bereitstellung des erforderlichen Service Levels sich nicht selten als Schwachpunkt beim Testen von Elektrizität als Treibstoff in größerem Maßstab erwiesen hat.

2017 kamen fünfundvierzig Gemeinden und zwei Regionen von Seeland darin überein, bis 2030 eine CO2-neutrale Busbeförderung im Rahmen des Mobility-Plans 2016 von Movia anzustreben. Nutznießer würden die mehr als 215 Millionen Fahrgäste pro Jahr sein. Die Stadt Kopenhagen will 2025 zudem die erste CO2-neutrale Stadt der Welt werden.

Die Umstellung auf Elektrobusse in Kopenhagen, wo jährlich fast 100 Millionen Fahrgäste mit dem Bus unterwegs sind, hilft, die Partikel- und Lärmverschmutzung sowie die CO2-Emissionen durch öffentliche Busse zu vermeiden.

„Movia will klimafreundliche Mobilität zum Vorteil von Städten, Unternehmen und Bürgern bieten. Die Vereinbarung mit Siemens bereitet den Weg für Elektrobusse in ganz Seeland. Sie stärkt damit die Umweltfreundlichkeit des öffentlichen Busverkehrs, für die wir seit Jahren hart arbeiten. Das ist wirklich sehr erfreulich“, sagt die Vorsitzende von Movia, Kirsten Jensen, Bürgermeisterin von Hilleroed und ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments.

„Die Elektromobilität spielt für die Realisierung eines umweltfreundlichen Verkehrs in unseren Städten eine Schlüsselrolle. Siemens bietet, dank unserer bewährten, vollautomatischen eBus-Technologie, Lösungen für intelligente Straßen. Es handelt sich um eine schnelle und effiziente Lösung, die sich an den Anforderungen der Städte orientiert: Pünktlichkeit, umweltfreundlicher öffentlicher Nahverkehr und geringer Energieverbrauch“, erläutert Roland Edel, Chief Technology Officer der Siemens-Division Mobility.

Ausgewählte Buslinien in Hamburg (Deutschland), Stockholm und Göteborg (Schweden), Drammen und Oslo (Norwegen) und Montreal (Kanada) sind bereits mit der neuesten Siemens-Technologie ausgestattet. Derzeit ist elektrische Traktion bei Bussen noch die Ausnahme – ob sich das ändert, bleibt abzuwarten.

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