Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

HVV zieht Jahresbilanz

24.04.18 (Hamburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Fahrgastzahlen des Hamburger Verkehrsverbundes haben sich auch im Jahr 2017 wieder sehr positiv entwickelt: 780,7 Millionen Fahrgäste in den Bussen, Bahnen und Fähren im HVV bedeuten gegenüber 2016 einen Zuwachs um 1,3 Prozent beziehungsweise 10,2 Millionen Fahrgäste. Die Fahrgeldeinnahmen im HVV erhöhten sich 2017 um 2,6 Prozent beziehungsweise 21,5 Millionen Euro auf 847 Millionen Euro.

Zu diesem Ergebnis hat nicht zuletzt die überdurchschnittlich gestiegene Nachfrage bei den Vollzeit-Karten (Abo, Monatskarte, Profiticket) beigetragen. Hier stieg die Fahrgastzahl um 4,0 Prozent. Insgesamt sind mittlerweile sieben von zehn Fahrgästen im HVV mit einem Abo oder einer Monatskarte unterwegs.

Mit der Zahl der Fahrgäste wächst natürlich auch das Angebot: Neben den großen Infrastrukturprojekten (U4-Verlängerung, U5, S4, S21) greifen viele Maßnahmen, die nicht nur zum Fahrplanwechsel im Dezember, sondern häufig auch unterjährig umgesetzt werden: Größere Fahrzeuge, neue Linien, dichtere Takte und kürzere Fahrzeiten auf zahlreichen Buslinien, neue U- und S-Bahn-Fahrzeuge und zusätzliche U- und S-Bahn-Haltestellen.

Mittlerweile sind 119 von 159 Schnellbahn-Haltestellen barrierefrei ausgebaut. Noch in diesem Jahr kommen neun weitere U- und S-Bahn-Haltestellen dazu. Damit steigt der Anteil der barrierefrei ausgebauten Schnellbahn-Haltestellen im HVV auf 80 Prozent. Der vollständig barrierefreie ÖPNV bis 2022 bleibt das Ziel.

Dabei sind nicht nur Aufzüge und Niederflurfahrzeuge wichtig: Auch Hochborde und taktile Elemente an den Haltestellen sowie der barrierefreie Zugang zu Informationen gehören zum Programm. Neu hinzukommen wird das System „Check-in / Be-out“. Damit müssen Fahrgäste nicht mehr vorab die richtige Fahrkarte auswählen: Der Fahrgast checkt einfach mit der HVV-App ein, die App erkennt, wenn die Fahrt zu Ende ist und checkt automatisch wieder aus.

Zur genaueren Ermittlung der Fahrten kommuniziert die App mit Sendern (Beacons), die in den Stationen und Fahrzeugen eingebaut sind. Am Tagesende werden alle Fahrten des Fahrgastes zusammengefasst und der beste Preis ermittelt. Im Juli geht „Check-in / Be-out“ in den Testbetrieb. Anschließend ist die Ausweitung auf den gesamten HVV vorgesehen. Am Testbetrieb beteiligt sind sechs Verkehrsunternehmen und die Länder Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Drei Bieter werden jeweils in Bus, Schnellbahn und Regionalbahn von mehreren Verkehrsunternehmen getestet und bewertet. Die HVV-App wird es allerdings auch weiterhin geben. Diese bietet neben dem Ticketkauf mit drei Prozent Rabatt auf alle Barfahrscheine die persönliche Fahrplanauskunft. Außerdem zeigt sie, wo in der Nähe „switchh“-Carsharing-Fahrzeuge und „StadtRad“-Stationen sind. Im vergangenen Jahr verzeichnete die App 185 Millionen Zugriffe. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2018 kauften 1.900.000 Kunden ihre Fahrkarte über die App.

Kommentare sind geschlossen.