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Debatte um SPFV-Halt in Treysa

12.04.18 (Fernverkehr, Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die DB AG plant ab Dezember den ICE-T zwischen Hamburg und Karlsruhe auch in Treysa halten zu lassen und dafür ältere InterCity-Züge auszumustern. Der Haken: ICE-Züge können nicht an den jetzigen Bahnsteigen in Treysa halten, die nur eine Höhe von 38 Zentimeter haben. Eine schnelle Lösung bis Dezember ist offenbar nur noch durch provisorische Bauwerke möglich.

Nachdem die Deutsche Bahn von dem seit Jahren vorhandenen Baurecht, den Bahnhof Treysa zu modernisieren und die Bahnsteige auf 55 Zentimeter anzuheben, bisher keinen Gebrauch macht, und damit die Proteste der ganzen Region auf sich gezogen hat, will sie jetzt offenbar kurzfristig provisorische Bahnsteige mit 55 Zentimeter Höhe in Treysa bauen. „Da hat sich die Bahn selbst in eine unnötig schwierige Lage gebracht und ausbaden müssen es hoffentlich nicht die Fahrgäste“, kommentiert Wolfgang Rausch, Geschäftsführer des NVV die Situation.

Winfried Becker (SPD), Landrat im Schwalm-Eder-Kreis: „Das wäre dann für Treysa der Supergau, der einem Schildbürgerstreich folgen würde.“ Er forderte die DB AG auf, rechtzeitig einzugreifen, damit die Züge nicht wegen der zu geringen Bahnsteighöhe in Treysa durchfahren müssen. „Die beiden Schwestern „Fernverkehr“ und „Stationen & Service“ im DB-Konzern dürfen sich nicht gegenseitig blockieren“, sind sich Becker und Rausch einig. Sie fordern ein koordiniertes Vorgehen innerhalb des Gesamtkonzerns DB AG.

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