SBB: Zufriedenheit mit 2017
29.03.18 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld
Die SBB zeigt sich trotz eines Rückschlags im Bereich Güterverkehr zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2017. Die Kundenzufriedenheit im Personenverkehr ist gestiegen, lediglich beim Preis-Leistungs-Verhältnis sehen die Fahrgäste ihre SBB kritisch. Bei SBB Cargo hingegen ist die Kundenzufriedenheit zurückgegangen, insbesondere in Bezug auf die Pünktlichkeit.
89,0 Prozent aller Fahrgäste kamen mit der SBB pünktlich ans Ziel; das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als 2016 und es ist der höchste Wert seit sechs Jahren. Dieser erfreuliche Wert konnte dank mehr Robustheit beim Fahrplan erreicht werden; so wurden Unterhalts- und Ausbauarbeiten zuverlässiger eingeplant.
Sehr gut war die Pünktlichkeit in der Region Ost mit Zürich. Im Tessin wurde sie verbessert, dank erfolgreichem ersten Betriebsjahr des Gotthard-Basistunnels; jedoch ist sie hier immer noch vergleichsweise tief, vorab aufgrund von Verspätungen aus Italien. In der Romandie hat sich die Pünktlichkeit verschlechtert; hier werden unter laufendem Betrieb große Bau- und Unterhaltsarbeiten und Ausbauten von Bahnhöfen umgesetzt.
Die Arbeiten der Taskforce „Offensive Qualité Clients“ zeigen seit Oktober Wirkung, etwa mit verbesserter Pünktlichkeit dank einem neuem Abendfahrplan zwischen Genf und Lausanne oder der besseren Orientierung mit Pfeilmarkierungen am Boden. Die Zielvorgaben Sicherheit aus der Leistungsvereinbarung mit dem Bund wurden wie in den Vorjahren übertroffen.
Auch wenn die Pünktlichkeit insgesamt gut war, so gab es betrieblich doch einige Herausforderungen zu meistern: Drei Entgleisungen in Luzern, Bern und Basel haben regional zu großen Einschränkungen des Bahnverkehrs geführt. Der Unterbruch des Güterverkehrskorridors bei Rastatt hat gezeigt, dass die Flexibilität im europäischen Bahnsystem mangelhaft ist, die länderübergreifende Zusammenarbeit noch nicht optimal funktioniert und die Entwicklung der transeuropäischen Korridore schneller und konsequenter vorangetrieben werden muss.
Das Konzernergebnis stieg um 18 Millionen auf 399 Millionen Franken. Aufgrund erhöhter Produktivität, dem besseren Ergebnis im Personenverkehr, von Immobilien und Infrastruktur sowie dank dem 2016 lancierten Effizienzprogramm „RailFit20/30“. Dieses ist mit Einsparungen von 785 Millionen Franken zum Jahresende 2017 gut auf Kurs, davon 512 Millionen Franken beim operativen Aufwand Dritter und 273 Millionen Franken bei Investitionen.
Die Entgelte von Bund und Kantonen für Betrieb und Unterhalt der Infrastruktur, Ausbauten sowie den bestellten Regionalverkehr stiegen vorab aufgrund von höherem Unterhalt und Betrieb um 8,1 Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Franken. Im Regionalverkehr erhöhte sich der Kostendeckungsgrad von 59 auf gut 61 Prozent (+2,2); hier sind die Entgelte von Bund und Kantonen leicht gesunken, während das Angebot leicht verbessert wurde. Zudem setzt sich die SBB dafür ein, dass die Preise ab Dezember in einigen Bereichen gesenkt werden.