Mobifair fordert bessere Ausbildung
23.03.18 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld
Der Verein Mobifair fordert bundesweit einheitliche und qualitativ hochwertige Ausbildungen für Eisenbahner. „Es fehlt derzeit unter anderem im Bereich Lokführer eine Menge Personal und dieser Mangel wird ausgenutzt“, so der Vereinsvorsitzende Helmut Diener. Die Situation führe dazu, dass Ausbildungen im „Schnellverfahren“ durchgezogen würden um den nötigen Bedarf befriedigen.
„Leider bleiben dabei Qualität und Kompetenz und letztendlich die Sicherheit auf der Strecke“, urteilt Diener. Kurzausbildungen und leichtere Eignungstests können nach seinen Aussagen gefährlich werden. Zum Beispiel in sicherheitsrelevanten Berufen wie denen des Lokführers oder des Fahrdienstleiters. Er kritisiert zudem, dass die Ausbildungskriterien geradezu inflationär gehandhabt werden.
Nach Recherchen des Vereins gibt es derzeit über 130 Schulen, die Eisenbahner ausbilden. Viele würden die mit bis zu 22.000 Euro dotierten Bildungsgutscheine annehmen, während es keine zentralen Rahmenlehrpläne und Prüfungsdatenbanken gäbe. Allein die Ausbildungszeiten differieren von sechs bis zwölf Monaten. Die Prüfung werde meist im Betrieb und nicht durch eine externe Prüfstelle vorgenommen. Au
h die Kriterien für Tauglichkeitsprüfungen seien derart unterschiedlich, dass nach Recherchen des Vereins viele Bewerber in den freien Ausbildungsschulen angenommen werden, die zum Beispiel bei der DB AG die Eignungsprüfung nicht bestehen würden. Helmut Diener appelliert an das Eisenbahnbundesamt, die Zulassungen für Schulen zu überprüfen.
„Es gibt bereits jetzt mehr als man kontrollieren kann“, sagt Helmut Diener. Die Auswirkungen seien bereits spürbar. „Es sind Lokführer unterwegs, deren Eignung und Befähigung eine Lok zu bedienen oft zu wünschen übrig lässt. Die sich auf der Strecke und in den Bahnhöfen nicht auskennen und bereit sind mehr als 16 Stunden auf der Lok Dienst zu machen.“