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Debatte um Schuldenstand der DB AG

19.03.18 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

In der letzten Woche wurde öffentlich über den Schuldenstand des Gesamtkonzerns Deutsche Bahn AG diskutiert und mit der Verschuldung der alten Staatseisenbahnen in West- und Ostdeutschland in Verbindung gebracht. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte berichtet, dass die DB AG inzwischen eine Verschuldung auf ähnlichem Niveau wie die alte Bundesbahn habe. Dem hat der DB-Konzern jedoch widersprochen.

Der aktuelle Schuldenstand der DB AG beläuft sich auf ungefähr zwanzig Milliarden Euro. Im Dezember 1993, also kurz vor Inkrafttreten der Eisenbahnreform, hatte die alte Bundesbahn Verbindlichkeiten in Höhe von 58 Milliarden D-Mark. Das wären inflationsbereinigt über 42 Milliarden Euro nach heutigem Geldwert. Dazu kommen die Verbindlichkeiten der alten Reichsbahn in der DDR sowie der bei beiden früheren Staatseisenbahnen hinterlassene Investitionsstau.

Bei der Gründung der Deutschen Bahn AG wurde diese komplett entschuldet: Sämtliche Verbindlichkeiten bedient seitdem das Bundeseisenbahnvermögen, das auch Dienstherr der verbliebenen Beamten ist. Die Zuweisung der Beamten und das Verhältnis zwischen der DB AG und dem Bundeseisenbahnvermögen regelt das Deutsche-Bahn-Gründungsgesetz. Während die Schulden der alten Bahnen dem Bundeseisenbahnvermögen zugeschlagen wurden, hat die DB AG die Vermögenswerte, wie Rollmaterial, kostenlos bei ihrer Gründung übernommen.

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