Wien: Falschparker sind allgegenwärtig
20.02.18 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld
Während Busse für den Fall, dass in der Fahrspur ein Falschparker steht, einfach ausweichen können, ist das bei schienengebundenen Verkehrsmitteln nicht der Fall. Bis zu vierzig Minuten Verspätung entstehen oft – ärgerlich für alle. Die Stadt Wien hat einen Falschparker-Hotspot jetzt entschärft: Entlang der Kreuzgasse in Währing gibt es seit 2017 zwischen Klostergasse und Lacknergasse ein Park- und Halteverbot.
Für die Straßenbahnlinien 9 und 42 bedeutet das seitdem „freie Fahrt“. Die Zahlen sprechen für sich: 2016 wurden die beiden Linien 51 Mal an der Weiterfahrt gehindert, im vergangenen Jahr nur noch achtmal. Falschparker sind sowohl für Fahrer als auch für Fahrgäste ein ganz besonderes Ärgernis, denn ihnen bleibt nichts anderes übrig, als zu warten, bis der Weg wieder frei ist. Halte- und Parkverbote an neuralgischen Stellen sorgen hingegen für pünktliche Öffis. Rund 3.000 Falschparker wurden im vergangenen Jahr gezählt.
Das bedeutet, dass Straßenbahnen und Bus durchschnittlich achtmal am Tag warten mussten. 2016 waren es fast 2.300 Falschparker, 2010 waren es noch 3.600. Das Blockieren der öffentlichen Verkehrsmittel kostet nicht nur viele Nerven, sondern auch viel Geld. Neben einer Verwaltungsstrafe sind auch die Kosten für den Feuerwehreinsatz oder Abschleppdienst zu tragen, sowie die Überstunden des Personals. So können Kosten von mehreren hundert Euro zusammenkommen.