Verbesserungen im Niedersachsentarif
08.02.18 (Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Niedersachsentarif GmbH (NITAG) will den Nahverkehr zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 einfacher und attraktiver machen. Bei zwei Informationsveranstaltungen in Celle und Leer Ende Januar hat die NITAG Verkehrsunternehmen, Verbünden und kommunalen ÖPNV-Aufgabenträgern die Eckpunkte ihres ehrgeizigen Projekts vorgestellt. Eine Bahnfahrkarte des Niedersachsentarifs soll künftig auch die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs am Start- und Zielort mit beinhalten.
Lorenz Kasch, der Geschäftsführer der Metronom Eisenbahngesellschaft und Aufsichtsratsvorsitzende der NITAG, betont: „Mobilität von heute erfordert nahtlose ÖPNV-Angebote. Mit dem Niedersachsentarif haben wir jetzt auch die Möglichkeit, durchgehende Mobilität für das ganze Land zu entwickeln.“ Für die Einzelfahrkarte mit der Bahn von A nach B soll die Nutzungsmöglichkeit des örtlichen Nahverkehrs dabei „automatisch“ und ohne zusätzlichen Aufpreis in der Bahnfahrkarte mit enthalten sein.
So könnte beispielsweise mit einer Fahrkarte von Osnabrück nach Braunschweig sowohl der Bus in Osnabrück als auch Bus oder Tram in Braunschweig mitgenutzt werden. Fahrgäste mit Bahn-Monatskarten sollen die Weiterfahrt für den Start- und/ oder Zielort je nach Bedarf zu einem ermäßigten Preis dazu buchen können. In Verbindung mit der Bahn-Monatskarte könnte die Anschlusskarte für die Bus-/Tramnutzung z.B. zum halben Preis gekauft werden.
Für viele Kunden führt dies zu einer deutlichen Ersparnis gegenüber heute. Das Angebot soll grundsätzlich für alle Bahnstationen in Niedersachsen, Bremen und Hamburg gelten, unabhängig von Lage oder Größe der einzelnen Haltepunkte. Das niedersächsische Verkehrsministerium begrüßt die Initiative ausdrücklich.
Der dadurch mögliche landesweite Ausbau der Verknüpfung von Bus und Schiene im Nahverkehr sei ein wichtiger Schritt für das Ziel der Landesregierung, den ÖPNV in Niedersachsen weiter zu stärken und für Fahrgäste noch attraktiver zu machen – sowohl im ländlichen als auch im städtischen Bereich.
Klaus Hoffmeister, Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) und Vorsitzender der NITAG-Gesellschafterversammlung, sieht dabei auch Vorteile für die Landkreise und Städte: „Der Niedersachsentarif liefert die verbindenden Elemente für eine Tarifgestaltung aus einer Hand. Dabei bleiben die Gestaltungsmöglichkeiten für den ÖPNV vor Ort bestehen. Wir unterstützen auch als LNVG das Projekt ausdrücklich und sehen darin die Chance, tarifliche Mobilitätsbarrieren zwischen den öffentlichen Verkehrsangeboten abzubauen.“
Das neue Tarifangebot soll landesweit flächendeckend zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 umgesetzt werden. Bis dahin bedarf es noch intensiver Gespräche mit einer Vielzahl von Beteiligten. Im Anschluss daran müssen entsprechende Verträge mit Verbünden und Verkehrsunternehmen abgeschlossen werden. Dies wird in den kommenden Monaten erfolgen, damit es zum Fahrplanwechsel losgehen kann.