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VBK: Neue Unterflurdrehmaschine

06.02.18 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit der Installation einer zweiten Unterflurdrehmaschine (UFDM) haben die Verkehrsbetriebe Karlsruhe den Bau ihres Radsatzbearbeitungszentrums am Rheinhafen erfolgreich abgeschlossen. Per Tieflader wurde die neue Maschine Ende Januar im Karlsruher Westen angeliefert und anschließend per Lastkran auf ihre finale Position in der Werkstatthalle am Fuße des Energieberges gehoben.

Rund eine Million Euro haben die VBK in die neue Maschine investiert, die für die Instandhaltung der Radreifen bei Schienenfahrzeugen genutzt wird. „Die Unterflurdrehmaschinen tragen maßgeblich dazu bei, eine bestmögliche Einsatzfähigkeit unserer Fahrzeuge zu gewährleisten. Denn damit können wir das Profil der Räder mit höchster Genauigkeit bearbeiten und so dem Verschleiß bei den Radsätzen entgegenwirken“, erklärt Markus Heck, der Leiter des Radsatzbearbeitungszentrums in der Wikingerstraße.

Regelmäßig muss das Profil der Straßenbahn- und Stadtbahnräder überprüft und wieder in eine optimale Form gebracht werden. Denn durch die Reibung auf den Schienen sowie die einwirkenden Brems- und Anfahrkräfte nutzt sich der Stahl sukzessive ab und die Profile verändern sich. Die UFDM sorgt dafür, dass die Räder wieder „rund laufen“. So wird weiterem Verschleiß vorgebeugt und auch der Fahrgast merkt, dass die Bahn weniger ruckelt und leiser rollt.

Damit das Profil von Rad und Schiene optimal zusammenpassen, verrichtet die Radbearbeitungsanlage Millimeterarbeit. Wenn das Profil der Radreifen den festgelegten Grenzwert unterschreitet, wird der Radreifen mithilfe der UFDM überdreht, Metall abgespant und das passende Profil wieder hergestellt. „Dabei bietet die UFDM den Vorteil, dass die Radsätze für die Reprofilierung nicht ausgebaut werden müssen. Das spart Zeit und vor allem Kosten“, sagt Heck.

Je nachdem wie umfänglich die Arbeiten sind, kommen am Tag jeweils zwei bis fünf Bahnen auf eine der beiden Maschinen, an denen Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet wird. Sie sind in einer Grube montiert, so dass die Schienenfahrzeuge sie direkt befahren können. Mit der Anschaffung einer zweiten UFDM haben die VBK nicht nur ihre Infrastruktur zur Instandhaltung der eigenen Trambahnen und der Stadtbahnen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft den betrieblichen Anforderungen angepasst.

„Wir können durch die zusätzlichen Kapazitäten die Radprofilierung nun auch externen Bahnbetreibern als Dienstleistung anbieten. Denn mit dem UFDM-Fabrikat der Firma Hegenscheidt lassen sich nicht nur die Radsätze unserer Tram- und Stadtbahnen, sondern auch von Vollbahnen bearbeiten. Dadurch erschließen sich neue, lukrative Geschäftsfelder“, ist Ascan Egerer, technischer Geschäftsführer von VBK und AVG überzeugt, dass sich die Investition schnell amortisiert. Im Mai 2014 hatten die VBK im Karlsruher Rheinhafen in unmittelbarer Nähe zum Betriebshof West mit dem Bau des modernen Radsatzbearbeitungszentrums begonnen und 8,5 Millionen Euro in das Projekt investiert.

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