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S-Bahnausbau in Nürnberg

02.02.18 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Bund, Freistaat Bayern, Stadt Fürth und Deutsche Bahn haben sich auf Verbesserungen des S-Bahn-Verkehrs im Raum Nürnberg verständigt. An den Gesprächen in Berlin nahmen der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Christian Schmidt, der bayerische Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann (beide CSU), Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD), DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla und weitere Vertreter der DB teil.

Bis zur Inbetriebnahme neuer S-Bahn-Gleise im Raum Nürnberg (Bereich Fürth-Eltersdorf) soll zusätzlicher S-Bahn-Verkehr entlang der bestehenden ICE-Trasse ermöglicht werden. Ziel ist, durch eine Interims-lösung die bisher zwei Züge pro Stunde für die S-Bahn Nürnberg-Erlangen auf drei Züge zu erhöhen und damit einem annähernden 20 Minuten-Takt zu schaffen.

Dazu sollen bis zum Fahrplanwechsel 2020 die baulichen Voraussetzungen für die Nutzung der bereits erstellten S-Bahn-Gleise im Bereich Fürth-Unterfarrnbach geschaffen werden. Als Auftrag aus dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes vom 9. November 2017 zum Fürther Verschwenk ergibt sich, dass eine ergebnisoffene Prüfung beider Varianten, S-Bahn-Verschwenk oder Ausbau auf Bestandstrasse (Bündelungstrasse), durchgeführt werden muss.

Bundesverkehrsminister Christian Schmidt: „Ich freue mich, dass wir gemeinsam mehr Bewegung und Dynamik für den Verkehr in der Region vereinbaren konnten. Die S-Bahn im Raum Nürnberg wird leistungsfähiger. Kurzfristig werden die Voraussetzungen für einen annähernden 20-Minuten-Takt geschaffen. Im Zuge dieser Interimslösung wird auch die Behelfsbauweise des Bahnhof Unterfarrnbach ein schnelles Ende finden. Darüber hinaus brauchen wir einen leistungsfähigen Nord-Ast. Für alle Beteiligten ist klar, dass die Trassenvarianten für neue S-Bahn-Gleise ergebnisoffen geprüft werden. Das ist ein gutes Signal für Fürth und seine Pendler. Damit ist klar: Die Bündelungstrasse entlang der Bestandsstrecke ist und bleibt eine gleichberechtigte Option.“

Oberbürgermeister Thomas Jung: „Die Einführung eines vorläufigen 20 Minuten-Takts durch eine Zwischenlösung ab 2020 und die gleichzeitige Fertigstellung des Bahnhofs Unterfarrnbach sind sehr erfreuliche Ergebnisse. Auch die gleichberechtigte Prüfung einer Bündelungstrasse entlang der Bestandsstrecke mit dem S-Bahn-Verschwenk bewerte ich positiv. Bei einer gleichberechtigten und objektiven Prüfung wird sich die Bestandstrasse aufgrund der kürzeren Fahrzeiten, der geringeren Kosten und des geringeren Landschaftsverbrauchs durchsetzen.“

Jung weiter: „Die Stadt Fürth wünscht weiterhin die Errichtung eines Güterverkehrstunnels und hofft hier auf eine positive Entscheidung innerhalb des zugesagten ersten Halbjahres 2018. Mit dem Gespräch in Berlin konnte das Thema S-Bahn Fürth endlich auf ein zielführendes Gleis gesetzt werden. Schade, dass für dieses Gespräch auf Augenhöhe über 20 Jahre und letztlich ein Gerichtsurteil und ein Verkehrsminister aus Fürth nötig waren.“

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