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ÖBB setzen auf Defibrillatoren

21.02.18 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld

Der plötzliche Herztod fordert in Österreich pro Jahr mehr als 12.000 Menschenleben. Die ÖBB setzen nun im Kampf dagegen einen wichtigen Schritt und statten alle ÖBB Railjets, ausgewählte Pilotbahnhöfe und mehr als 30 Einsatzwagen mit lebensrettenden Defibrillatoren aus. Kommt es zu einem Herzstillstand, zählt jede Sekunde. Defibrillatoren sind dabei das wichtigste Hilfsmittel beim Kampf gegen den plötzlichen Herztod.

Durch deren Einsatz erhöht sich die Überlebenschance der Betroffenen auf bis zu 70 Prozent. Doch was passiert, wenn jemand an Bord eines Zuges einen Herzstillstand erleidet? Bis zur Ankunft im nächsten Bahnhof vergeht oft wertvolle Zeit. Bleibt der Zug auf der Strecke stehen, ist es für den Rettungsdienst oft schwierig, den genauen Einsatzort zu finden. Aus diesem Grund haben die ÖBB alle 60 ÖBB Railjets mit modernen Defibrillatoren – oder kurz Defis – ausgerüstet.

„Die Sicherheit unserer Kundinnen und Kunden sowie unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht bei den ÖBB immer im Mittelpunkt. Deshalb haben wir unsere Railjets mit Defibrillatoren ausgestattet und unser Personal in der Anwendung der Geräte geschult, damit in Notfällen rasch geholfen werden kann“, so Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG. „Der plötzliche Herztod ist ein Thema, das jede und jeden treffen kann, immer und überall. Ich freue mich sehr über diese Initiative der ÖBB! Dank eines Defibrillators kann rasch und effizient geholfen werden,“ erläutert Harry Kopietz, Präsident des Vereins PULS und Erster Wiener Landtagspräsident.

Aber auch an den Bahnhöfen wollen die ÖBB die Sicherheit weiter erhöhen. Seit 31. Dezember 2017 sind am Wiener Hauptbahnhof, am Bahnhof Wien Meidling, am Hauptbahnhof Innsbruck und am Bahnhof Wiener Neustadt insgesamt zehn Defibrillatoren installiert. Die Pilotphase soll drei Jahre andauern, danach werden die Ergebnisse evaluiert und das Projekt gegebenenfalls ausgedehnt.

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