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Hessen: Pro Bahn fordert Elektrifizierung

16.02.18 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Fahrgastverband Pro Bahn hat sich für eine Elektrifizierungsoffensive im hessischen Eisenbahnverkehr ausgesprochen. Die Allianz pro Schiene hat vor kurzem eine Statistik über den Stand der Elektrifizierung der Bahnstrecken in den einzelnen Bundesländern veröffentlicht. In Hessen waren danach im Jahr 2015 etwa 67 Prozent, also 1.711 von 2.547 Streckenkilometer elektrifiziert.

Würde man zweigleisige Strecken nach Gleislänge und Bahnhöfe sowie Abstellanlagen mit in die Berechnung einbeziehen, wäre der Anteil unter Fahrdraht sogar deutlich höher. Bahnstrecken, auf denen Dieseltriebwagen oder Dieselloks verkehren, sind kontraproduktiv in Punkto CO2-Ausstoß. Daher sollten die Aufgabenträger ein Verzeichnis erstellen, für welche noch nicht elektrifizierten Nebenstrecken in Hessen entsprechender Nachholbedarf besteht.

Im Entwurf des Koalitionsvertrags zwischen CDU, CSU und SPD zum Thema Verkehr wird ab Zeile 3072 eine Förderinitiative zur Elektrifizierung von Nebenstrecken angekündigt. Solche Mittel sollte Hessen kurzfristig abrufen. Ein Betrieb unter Fahrdraht ist nicht nur umweltverträglich sondern auch zukunftssicher. In aller Regel ist ein solcher gegenüber Verbrennungsantrieben auch wirtschaftlichster.

Elektrotriebwagen sind zudem weniger störanfällig als Dieseltriebwagen, geschweige denn Wasserstoff-betriebenen Fahrzeuge. Sie haben zudem eine gut um die Hälfte längere Lebensdauer. Entsprechend möchte man, dass die Wiesbadener Koalition aus CDU und Grünen sich dafür einsetzt, mehr Eisenbahnstrecken im Land zu mit einer Oberleitung zu versehen – um elektrische Traktion voranzutreiben.

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