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Eurobahn: Besuch beim NWL

12.02.18 (Niederlande, Niedersachsen, NWL) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Dezember vergangenen Jahres hat die Eurobahn das Elektronetz Teutoburger Wald übernommen. Im Zusammenhang mit Problemen hat die Geschäftsführung des Unternehmens letzte Woche an der NWL-Verbandsversammlung teilgenommen. „Wir sind uns unserer Verantwortung voll und ganz bewusst und tun alles in unserer Macht stehende, um den Betrieb schnellstmöglich störungsfrei zu gewährleisten“, sagt Magali Euverte, Vorsitzende Geschäftsführerin Keolis Deutschland.

Laut Verkehrsvertrag sind 27 Fahrzeuge – 19 Gebrauchtfahrzeugen, übernommen von der Westfalenbahn, und acht Neufahrzeuge – für den Betrieb erforderlich. Aufgrund der erst Mitte Dezember erteilten Zulassung der acht Neufahrzeuge vom Typ Stadler Flirt war die Betriebsaufnahme des grenzüberschreitenden Streckenabschnitts der RB 61 zwischen Bad Bentheim über Oldenzaal nach Hengelo verschoben worden.

Vom 14. bis 29. Januar fand eine intensive Fehlerermittlung gemeinsam mit Fahrzeughersteller Stadler statt; dazu gehörten Sonderzuführungen, eine Ausweitung der Arbeitszeiten in der Werkstatt sowie unternehmensübergreifender Erfahrungsaustausch mit Fahrzeughersteller und anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen. Vom 1. bis zum 25. Februar finden intensive Belastungstests und letzte Reparaturarbeiten statt.

Ab dem 26. Februar werden die Neufahrzeuge voll einsatzfähig und damit auch Kapazitätsabweichungen auf allen Linien vermeidbar sein. Zur Betriebsaufnahme wurden 98 Prozent der Mitarbeiter der Westfalenbahn übernommen. Bei drei Ausbildungskursen kam es zu Verzögerungen, so dass man davon ausgeht, ab dem 26. Februar ausreichend Mitarbeiter für alle Netze zu haben.

Die Aufgabenträger NWL und LNVG sowie die Provincie Overijssel haben angekündigt, die weitere Entwicklung mit großer Aufmerksamkeit zu verfolgen und sprechen von der Prüfung „aller denkbaren rechtlichen Schritte.“ Zudem ist die Rede von einer „Abmahnung“. Der nächste Termin der NWL-Verbandsversammlung ist am 14. April, dann werden erneut Vertreter der Eurobahn nach Unna eingeladen.

In diesem Zusammenhang hat der Aufgabenträger angekündigt, auch die Vorbereitungen für die neue Vertragsperiode im benachbarten Hellwegnetz verstärkt überwachen zu wollen. Dieses betreibt die Eurobahn seit Dezember 2008 und nun hat man die man die Folgevergabe für sich entscheiden können – die neue Vertragsperiode beginnt im Dezember 2018.

Insgesamt betreibt das Unternehmen zwischen Rhein und Weser drei große Netze, die zum Teil in die Niederlande führen. Entsprechend hoch ist der Personalbedarf – und das vor dem Hintergrund des branchenweiten Lokführermangels. Die Verkehrsverträge des Unternehmens laufen alle bis weit in die 2020er und 2030er Jahre, so dass potentielle neue Mitarbeiter dort eine langfristige Perspektive haben. In einigen Jahren erfolgt für die Eurobahn zudem die Betriebsaufnahme in einem der beiden Lose der S-Bahn Rhein-Ruhr.

Foto: Keolis Deutschland GmbH&Co.KG

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