DB Netz mit Rekordinvestitionssumme
22.02.18 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Deutsche Bahn investiert in diesem Jahr so viel wie noch nie zuvor: „Mit der Rekordsumme von 9,3 Milliarden Euro sorgen wir für stabileren Verkehr, bessere Qualität und mehr Verlässlichkeit im deutschen Schienennetz. Wir steigern damit die Investitionen in diesem Jahr um 800 Millionen Euro“, so Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur des Konzerns. Trotz steigendem Bauvolumen sollen die Auswirkungen auf die Kunden so gering wie möglich gehalten werden.
„Mit dem bei DB Netz eingerichteten “Lagezentrum Bau“ haben wir es geschafft, die Auswirkungen auf die Bahnkunden deutlich zu verringern. So konnten wir 2017 die durch Baustellen verursachten Verspätungen gegenüber 2016 um 10 Prozent reduzieren“, erläutert Ronald Pofalla. Die Investitionsoffensive der letzten Jahre zeigt Wirkung.
So sind die Infrastrukturmängel seit Start des Modernisierungsprogramms in 2015 um fast fünfzig Prozent zurückgegangen. Auch bei den Brücken gab es einen Qualitätssprung: 2015 bis 2017 wurden bereits fast 380 Eisenbahnbrücken modernisiert. Der Zustand der Bauwerke hat sich kontinuierlich verbessert. Im laufenden Jahr werden das Bestandsnetz und die Stationen weiter auf Vordermann gebracht.
5,5 Milliarden Euro stehen für die Erneuerung und Instandhaltung von 1.600 Kilometer Gleisen, über 220 Brücken und über 1.700 Weichen zur Verfügung. Für über 40 Neu- und Ausbaumaßnahmen sind 2,6 Milliarden Euro eingeplant. Außerdem werden mit rund 1,2 Milliarden Euro über 700 Bahnhöfe modernisiert. Bundesweit starten 12 Baumaßnahmen in Großprojekten. Hinzu kommen 19 Inbetriebnahmen.
Ronald Pofalla: „Für die Vielzahl an Baustellen – in Spitzenzeiten bis zu 800 am Tag – sind die Bündelung in über 100 Korridoren und ein professionelles Baumanagement unverzichtbar. Damit wir noch besser bauen können, stellen wir dieses Jahr zweitausend Mitarbeiter in baurelevanten Berufen ein.“
Auch in den folgenden Jahren werden enorme Summen in die Schieneninfrastruktur investiert und die Zahl der Baustellen bleibt konstant hoch. Gleichzeitig steigt die Nachfrage an Personen- und Güterverkehr auf der Schiene. „Dies in Einklang zu bringen, ist eine Herkulesaufgabe und Chance für das gesamte System Schiene zugleich“, so Pofalla weiter.
Ziel der Bahn ist es deshalb, zukünftig deutlich kapazitätsschonender zu bauen als bislang. Bereits in diesem Jahr wird in ausgewählten Regionen damit begonnen, um im Jahr 2021 das bundesweite Baustellenmanagement nach den Kriterien des kapazitätsschonenden Bauens zu steuern. Pofalla: „Wir wollen bei gleichbleibend intensivem Baugeschehen ein Drittel mehr Züge fahren, als dies heute möglich ist.“
Zuletzt sind die Bundesmittel im Rahmen der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung auf 4,5 Milliarden Euro gestiegen. Dazu kommen bei Neueröffnungen jeweils gesonderte Finanzierungsvereinbarungen zwischen Bahn, Bund und Ländern. Wie hoch der tatsächliche Eigenanteil der DB AG ist, ist unbekannt.