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Bayern: SOB verringert Umweltbelastung

01.02.18 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Das Projekt „Eco DeMe Train“, eine umweltfreundliche Zweikraft-Lok der zum DB-Konzern gehörenden Südostbayernbahn (SOB), trägt zur Verringerung der Umweltbelastung im Großraum München bei. Es ist zudem Bestandteil des von der Staatsregierung beschlossenen Maßnahmenpakets zur Luftreinhaltung in bayerischen Städten.

Staatskanzleiminister Marcel Huber (CSU): „Der Freistaat verfolgt konsequent das Ziel, zum Gesundheitsschutz der Menschen die Luftqualität besonders in den Städten zu verbessern und gleichzeitig eine moderne, nachhaltige Mobilität zu ermöglichen. Hier ist die Deutsche Bahn ein bedeutender Partner an unserer Seite. Die Südostbayernbahn erweist sich mit ihrem Pilotprojekt für mehr Elektromobilität auf der Schiene als Visionär und Taktgeber für den Verkehr der Zukunft.“

„Eco DeMe Train“ (Eco Dieselelektrisch Multiengine Train) steht für die Entwicklung einer umweltfreundlichen Zweikraft-Lokomotive, die auf teilelektrifizierten Strecken Energie aus der Oberleitung nutzt. Teilelektrifizierte Strecken können bisher ausschließlich mit Dieselzügen befahren werden. So ist die Strecke Mühldorf – München nur zwischen Markt Schwaben und München elektrifiziert. Bisher kann der Fahrdraht jedoch nicht genutzt werden.

Huber: „Das Projekt Eco DeMe Train schafft eine interessante Perspektive für die Zeit bis zur vollständigen Elektrifizierung von Strecken, bei denen heute nur der stadtnahe Teil der Bahnstrecke mit Stromführungen ausgestattet ist. Das gilt z.B. für die ABS 38, bei der es noch ein paar Jahre dauern wird, bis der Abschnitt Mühldorf – Markt Schwaben elektrifiziert ist. Mit der Zweikrafttechnik wird es im Übergang bis zur Fertigstellung der ABS 38 möglich sein, mit viel geringerem Ausstoß an Feinstaub, Kohlen- und Stickoxiden aus Südostbayern nach München zu fahren. Dies ist ein wesentlicher Beitrag für eine umweltfreundliche Mobilität.“

Ausgangsbasis des Projektes sind die bei der Südostbayernbahn eingesetzten Lokomotiven der Baureihe 245. Sie können mit Hilfe eines zusätzlichen Stromversorgungswagens zu einer Zweikraft-Lok modifiziert werden. Dieser mit Stromabnehmer versehene Versorgungswagen ist so konzipiert, dass er mit einer Brennstoffzelle oder einem Energiespeicher nachgerüstet werden kann. So wird es möglich, mit der Diesellokomotive auch auf Streckenabschnitten ohne Fahrdraht mit Strom zu fahren.

Im Abschnitt Markt Schwaben – München können durch den Einsatz von acht Eco DeMe Trains jährlich ca. 21.500 kg Stickoxide (NOx) eingespart werden. „Durch den Eco DeMe Train tragen wir dazu bei, dass die Bahn das umweltfreundlichste Verkehrsmittel bleibt“, so Christoph Kraller, Geschäftsleiter der Südostbayernbahn. „Wir freuen uns sehr, dass das Pilotprojekt demnächst zur Verbesserung der Luftqualität in München beitragen kann. Wir hoffen, dass wir bald die praktische Erfahrung im Streckeneinsatz sammeln, um das Projekt später auch in Serie produzieren zu können.“

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