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VCÖ: Österreich ist Bahn-Spitzenreiter

10.01.18 (Österreich, Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

In keinem EU-Land werden pro Einwohner so viele Kilometer mit Bahnen, Straßenbahnen und U-Bahnen gefahren wie in Österreich, zeigt eine aktuelle VCÖ-Analyse. Im Vorjahr wurden in Österreich pro Kopf 2.265 Kilometer auf der Schiene zurückgelegt. Spitzenreiter in Europa ist dank des dichten Eisenbahnnetzes die Schweiz. Der VCÖ betont, dass Österreichs Ballungsräume und die Regionen mehr Bahnverbindungen benötigen.

In Österreich werden pro Einwohner doppelt so viele Kilometer in Schienenfahrzeugen gefahren wie im EU-Schnitt und um zwei Drittel mehr als in Deutschland. „Die Bedeutung der Bahnen wird in Zukunft stark zunehmen. Die stark wachsenden Ballungsräume benötigen effiziente, platzsparende Verkehrsmittel und das sind S-Bahnen und Straßenbahnen sowie in Millionenstädten U-Bahnen“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.

Das ist auch der Grund, warum Straßenbahnen in Europa eine Renaissance erleben. Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der europäischen Städte mit Straßenbahnen von 268 auf 297 gestiegen, macht der VCÖ aufmerksam. Die Klima- und Energieziele sind in Europa, aber auch in Österreich nur erreichbar, wenn der Anteil der Schiene an der Personenmobilität stark erhöht wird.

Vorbild im Eisenbahnverkehr ist die Schweiz, wo im Vorjahr pro Kopf 2.495 Kilometer mit der Bahn (ohne Straßenbahnen und U-Bahn) gefahren wurden. Der Grund für den Erfolg der Schweiz: Ein sehr dichtes Bahnnetz mit häufigen Verbindungen. Auf vielen Strecken gibt es einen Viertelstunden-Takt. Eine starke Zunahme des Schienenverkehrs ist nicht nur aus Verkehrs- und Umweltsicht nötig, sondern auch aus wirtschaftspolitischer Sicht.

Gansterer: „Das Klimaabkommen von Paris ist als weltweites Abkommen für das Exportland Österreich auch eine große wirtschaftliche Chance. Wenn sich Österreich als Europas Kompetenzzentrum für den Öffentlichen Verkehr positioniert, dann können viele neue Arbeitsplatze geschaffen werden.“

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