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VBB kehrt in den VDV zurück

22.01.18 (Berlin, Brandenburg, Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Vor einigen Jahren ist der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) unter der Federführung des damaligen Geschäftsführers Hans-Werner Franz aus dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ausgetreten. Im Dezember 2012 begründete er das ausführlich im Gespräch mit dem Eisenbahnjournal Zughalt.de.

Er musste festellen, „dass die wichtigen Entscheidungen allein die Interessen der Verkehrsunternehmen berücksichtigt haben und unsere Interessen als Aufgabenträger keine Rolle spielten. „Wir haben uns dann daher dafür entschieden, unsere Mitgliedschaft in diesem Verband zu beenden, der zwar stets auch für die Aufgabenträger spricht, jedoch im Kern nicht deren Interessen vertritt.“ Nach einigen Jahren folgt nun die Rückkehr in den VDV.

Franz´ Nachfolgerin Susanne Henckel: „Als Voraussetzung für eine grundlegende Verkehrswende in Deutschland braucht es flächendeckend einen leistungsfähigen und attraktiven Öffentlichen Nahverkehr. Trotz der seit Jahren schon stetig steigenden Fahrgastzahlen müssen wir in Zukunft noch weit mehr Menschen davon überzeugen, auf die größtenteils klimafreundlichen Nahverkehrsmittel umzusteigen. Dazu bedarf es deutlich mehr Angebote, einen Neu- und Ausbau der Infrastruktur und mehr finanzielle Mittel für den ÖPNV. Im VDV können wir alle Kräfte und Kompetenzen bündeln, um unsere gemeinsamen Ziele besser zu erreichen.“

Der VBB ist einer der größten Verkehrsverbünde in Europa und bildet mit der Bundeshauptstadt Berlin sowohl eine Metropolregion mit ihrem Zentrum und ihrem Speckgürtel ab, ist aber auch für das Land Brandenburg zuständig, wo manche Gegenden bereits heute nach UN-Standards als unbesiedelt gelten: Wo sich Schulbusse in manchen Fällen nicht mehr lohnen, aber nicht nur Taxen ersetzt werden können, weil es keine Taxiunternehmen mehr gibt. Die Themenpalette, mit der der VBB daher zu tun hat, ist für einen einzelnen Verkehrsverbund außerordentlich breit.

VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff: „Wir freuen uns, dass mit dem VBB einer der größten deutschen Verkehrsverbünde wieder Mitglied im VDV geworden ist. Der Verkehrssektor steht in den kommenden Jahren vor einschneidenden und grundlegenden Veränderungen, die auch unsere Branche deutlich spüren wird. Da ist es wichtig, dass man gemeinsam und mit einer starken Stimme in Richtung Politik und Wettbewerber auftritt. Der VBB ist dabei für uns ein wichtiger Partner von dem viele Impulse ausgehen.“

Die Mitglieder im VDV sind in Sparten organisiert, insgesamt fünf davon gibt es im Verband. In der Sparte Verbünde und Aufgabenträger sind aktuell 58 Mitglieder aus Deutschland sowie einige aus Österreich und der Schweiz vertreten. Vorsitzender und damit zugleich einer der VDV-Vizepräsidenten ist Knut Ringat, Chef des hessischen Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV). Neben Ringat sind dort auch Lutz Aigner, Geschäftsführer des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) und Alexander Freitag, Geschäftsführer vom Münchner Verkehrsverbund (MVV) vertreten.

Foto: C_Ki

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