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S-Bahnwache in Berlin eröffnet

29.01.18 (Berlin) Autor:Stefan Hennigfeld

In der letzten Woche wurde die erste S-Bahnwache in der Bundeshauptstadt Berlin eröffnet. Im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg hat die S-Bahn Berlin GmbH ein neues Konzept ausgearbeitet, das nun in der erste Stufe in die Realität umgesetzt wird. Berlins erste S-Bahnwache befindet sich im Bahnhof Gesundbrunnen in der Verteilerebene oberhalb der Bahnsteige und ist aus allen Richtungen auf kurzem Wege erreichbar.

In den kommenden Wochen folgen weitere S-Bahnwachen auf den Bahnhöfen Westkreuz, Ostkreuz, Schöneberg und Friedrichstraße. Mehr Sichtbarkeit von Sicherheitskräften gibt es auch in den Zügen. Mit dem neuen Einsatzkonzept finden etwa doppelt so viele Begleitfahrten statt, schwerpunktmäßig abends und nachts. Waren bisher innerhalb von 24 Stunden bis zu 250 Sicherheitskräfte im S-Bahn- Bereich unterwegs, sind es nach dem neuen Konzept bis zu 340.

Neben den bewährten Doppelstreifen in der City, auf der Ringbahn und auf den Außenstrecken sieht das neue Konzept Spezialteams vor, die sich gezielt um die Durchsetzung des Hausrechts kümmern und die Einhaltung von Regeln besonders im durchgehenden Nachtverkehr am Wochenende durchsetzen. S-Bahn-Chef Peter Buchner: „Unsere Sicherheitskräfte sollen zu jeder Zeit dafür sorgen, dass alle Fahrgäste immer mit gutem Gefühl unterwegs sind.

Wir wollen die grundsätzlichen Regeln, die für ein geordnetes Miteinander unerlässlich sind, konsequent durchsetzen.“ Objektiv ist S-Bahn-Fahren bereits sehr sicher. Doch vor allem abends, nachts und am Wochenende soll die erweiterte Präsenz von Sicherheitskräften auch das subjektive Sicherheitsgefühl stärken. Eine erfolgreiche Bilanz zieht die S-Bahn Berlin nach dem versuchsweisen Einsatz von Sicherheitsstreifen mit Schutzhund.

Gerade in schwierigen Situationen können sich Streifen mit Hund besser durchsetzen. Künftig unterstützen bis zu zwanzig speziell ausgebildete Hunde die Arbeit der Sicherheitsteams. Ähnliche Konzepte waren auch in Nordrhein-Westfalen geplant, wurden dann aber wegen vermeintlicher Sorgen um den Tierschutz wieder verworfen. In der rot-grün-dunkelrot regierten Bundeshauptstadt setzt man dies jetzt um.

Jens-Holger Kirchner, Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (Grüne), Ines Jesse, Staatssekretärin im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg (SPD), und Thomas Striethörster, Präsident der Bundespolizeidirektion Berlin, haben mit dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für Berlin, Alexander Kaczmarek, und S-Bahn-Chef Peter Buchner im Bahnhof Gesundbrunnen die erste der neuen S-Bahnwachen dem Betrieb übergeben.

Für Sicherheit und Ordnung auf Bahnhöfen und in Zügen setzt die Deutsche Bahn im Raum Berlin nunmehr insgesamt mehr als 650 Sicherheitskräfte ein. Sicherheitskräfte haben keine hoheitlichen Befugnisse, können aber im Rahmen des Jedermannsrechts (§ 127 StPO) gegen Straftäter vorgehen.

Foto: Deutsche Bahn AG

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