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Im VBB startet ein weiterer Plusbus

15.01.18 (Brandenburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Zum 1. Januar sind im Landkreis Potsdam-Mittelmark zwei neue Plusbus-Linien an den Start gegangen. Die Linien 643 (Potsdam-Beelitz) und 645 (Beelitz-Lehnin) sind damit die zehnte und elfte Plusbus-Linie im Land Brandenburg. Sie ergänzen den bereits im Landkreis bestehenden Plusbus „Hoher Fläming“. Für die Fahrgäste bedeutet die Premiummarke im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) kurze Umsteigezeiten zu den Bahnen, ein mindestens stündliches Angebot an Wochentagen und Fahrten am Wochenende.

Durch das neue Angebot fahren die Busse der Plusbus-Linie 643 an Wochentagen im 60 Minutentakt, zwischen Potsdam und Seddin sogar im Halbstundentakt. Ein Anschluss zur Bahn ermöglicht unter anderem die Regionalexpresslinie RE 7 am Bahnhof Seddin aus und in Richtung Berlin und Potsdam. Ebenfalls bestehen Anschlüsse am Potsdamer Hauptbahnhof. Ergänzt wird das Angebot durch eine Expressbuslinie.

Die Linie 645 fährt ebenfalls im Stundengrundtakt und hat ein neues Wochenendangebot, mit dem unter anderem der Spargelhof in Klaistow erreicht werden kann. Die Regiobus Potsdam Mittelmark hat ein umfangreiches Informationsangebot für die Bürger vorbereitet. Die Busse werden neu mit WLAN und Lademöglichkeit am Platz ausgestattet sein. Äußerlich werden sie durch das bekannte regionale Plusbus-Design erkennbar sein.

Wolfgang Blasig (SPD), Landrat im Kreis Potsdam-Mittelmark, zeigt sich zufrieden mit der Umsetzung: „Von dem verbesserten Angebot werden viele Bürgerinnen und Bürger in den ländlichen Regionen, in den Stadt-Umland Regionen, aber auch in der Landeshauptstadt Potsdam profitieren. Denn durch dieses neue Angebot kommen die Bürgerinnen und Bürger nicht nur öfter und schneller nach Potsdam, sondern es wird damit gleichzeitig auch ein wichtiger Beitrag zur Verkehrsentlastung in Potsdam geleistet.“

Auch die Brandenburger Verkehrsministerin Kathrin Schneider (SPD) ist zufrieden: Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung, Kathrin Schneider: „Mit dem Plusbus stärken wir den öffentlichen Personennahverkehr in den ländlichen Räumen unseres Landes. Das gehört zu einem der wichtigsten Ziele in der Mobilitätsstrategie 2030. Die Fahrgäste profitieren vor allem von den kurzen Umsteigezeiten zu den Bahnen, aber auch vom besseren Komfort der Busse. Dieses Konzept Plusbus wollen wir weiter vorantreiben und die Einrichtung neuer Linien künftig finanziell unterstützen. Der Landtag hat dazu Ende vergangenen Jahres die entsprechende Gesetzesgrundlage geschaffen. Ich würde mich freuen, wenn die kommunalen Verkehrsgesellschaften noch stärker zusammenarbeiten und auch Vorschläge für kreisübergreifende Buslinien machen.“

VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel ergänzt: „Angesichts der vielen verkehrlichen Herausforderungen, stimmt mich der Erfolg des Plusbus-Konzeptes positiv. Viele Aspekte werden hier deutlich – gute Angebote müssen nicht kompliziert sein und sie müssen einfach zu kommunizieren sein. Mit dem PlusBus Konzept bauen wir schrittweise ein Netz auf, das Bus und Bahn eng verknüpft, so dass sich beide Verkehrsmittel passgerecht ergänzen. Fahrgastzuwächse von durchschnittlich zehn Prozent bestätigen uns, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.“ Die Plusbusse fahren in Brandenburg unter dem Slogan „Ein Takt, mit dem Sie rechnen können“.

Im Landkreis Potsdam-Mittelmark fahren zwischen Bad Belzig, Potsdam, Brandenburg an der Havel und Treuenbrietzen bereits seit drei Jahren vier Plusbus-Linien unter der Marke „Hoher Fläming“. Im Landkreis Ostprignitz-Ruppin fahren zwei Linien als Plusbus „Ruppiner Seenland“. Mit dem Plusbus „Barnim“ und dem Plusbus Teltow-Fläming sind zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 drei weitere Linien hinzugekommen. Das Konzept des Plusbusses möchte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg zukünftig auch in anderen Landkreisen etablieren. Dazu werden Gespräche mit mehreren Landkreisen und Verkehrsunternehmen geführt.

Die Marke Plusbus steht für hohe Qualitätsstandards in Brandenburg: Zwischen 6 und 20 Uhr muss mindestens im Stundentakt gefahren werden; der Übergang zum SPNV darf nicht länger als eine Viertelstunde dauern und auch am Wochenende muss es ein Verkehrsangebot geben. Nur wenn diese, für das oft dünn besiedelte Land Brandenburg sehr hohen, Anforderungen erfüllt sind, dürfen die Busse die Marke Plusbus als Qualitätsmerkmal tragen. Sie sollen den SPNV im Land ergänzen und verstärken.

Siehe auch: Der Bus hat Plus-Potential

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