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Go-Ahead baut in Essingen

09.01.18 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Am Bahnhof in Essingen im Ostalbkreis wächst schon bald ein neuer Rohbau in die Höhe: Die Baugenehmigung für einen Werkstattneubau der Go- Ahead in Baden-Württemberg wurde erteilt und läutet damit die Realisierungsphase ein. Go-Ahead wird künftig mit zwei Losen des Stuttgarter Netzes 1 und der Murrbahn (Netz 3A) insgesamt rund zehn Millionen Zugkilometer pro Jahr in der Region im SPNV erbringen.

In Essingen bei Aalen soll die betriebsnahe Instandhaltung für sechzig Triebzüge erfolgen. Um diese Fahrzeuge im SPNV einzusetzen, bedarf es einer regelmäßigen Kontrolle, Pflege, Wartung und Instandhaltung. Für diese ist bei den aktuellen Ausschreibungen in Baden-Württemberg der Betreiber selbst verantwortlich – er kann zwar einen Unterauftragnehmer ins Boot holen, muss das jedoch nicht tun.

Anders als National Express, ein anderes britisches Unternehmen, das nach dem Abellio-Urteil neu in den deutschen Eisenbahnmarkt eingestiegen ist, macht Go-Ahead die Instandhaltung selbst. Im Heimatmarkt der beiden Unternehmen ist es nicht üblich, dass ein Verkehrsunternehmen auch für Wartungsarbeiten verantwortlich ist.

In Deutschland ist das allerdings die Regel, auch wenn der Trend in größeren Ausschreibungen inzwischen auch hierzulande in eine andere Richtung geht. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat somit mit dem Planfeststellungbeschluss für den Neubau eines Wartungsstützpunktes für Schienenfahrzeuge in Essingen grünes Licht gegeben für das jüngste Neubauprojekt von Go-Ahead Facility.

Mit dem damit anerkannten Ergebnis der Planungsgemeinschaft Gewinner – Bauplanung Nord Go-Ahead Wartungsstützpunkt ist der erste Baustein gesetzt, um die Ziele des Bauprojektes vollumfänglich zu erreichen. Das Bauprojekt steht unter folgenden Prämissen: die Herstellung eines eigenen Wartungsstützpunktes innerhalb Netz 1 und 3A, die Sicherstellung einer hohen Verfügbarkeit und Qualität der Fahrzeuge sowie schlagkräftige Störungsbehebung – sowohl stationär als auch mobil.

Damit baut die Go-Ahead für rund 19 Millionen Euro nicht nur eine Werkstatt. Das Vorhaben umfasst eine Wartungshalle für Triebwagen, 2-gleisig, mit Werkstatt, Lager, Verwaltung und Sozialräumen für das Werkstattpersonal; eine Außenreinigungsanlage (ARA) für Triebwagen, 1-gleisig, vollständig eingehaust, ca. 120 m lang; eine stationäre sanitäre Ver- und Entsorgung und Bereiche für Abstellung und Innenreinigung, jeweils mit zugehöriger Gleisanlage sowie die Anbindung an das bestehende DB-Streckennetz.

Zeitnah werden auch die Bauträger ihre Arbeit aufnehmen, um mit der Errichtung der Werkstatt zu beginnen. Mit Erhalt der Baugenehmigung kann die Realisierungsphase jetzt beginnen. Die Baugrube wird in den nächsten Wochen ausgehoben, die Arbeiten am Rohbau starten noch in diesem Frühjahr. Nach etwa fünf Monaten Bauzeit wird die komplette Anlage voraussichtlich Ende 2018 fertiggestellt – so dass man rechtzeitig zum Betriebsstart mit allem fertig ist.

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