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VPH reformiert Einnahmeaufteilung

08.12.17 (NWL) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Verkehrsunternehmen der Verbundgesellschaft Paderborn/Höxter (VPH) haben sich auf eine neue Einnahmenaufteilung verständigt, welche rückwirkend ab 2014 zur Anwendung kommt. In Zusammenarbeit mit der ETC Transport Consultants wurde dafür ein völlig neues Verfahren entwickelt und erprobt, das die relationsbezogenen Vertriebsdaten aus allen Vertriebswegen analysiert und die Einnahmen anhand von konkreten Fahrplandaten den einzelnen Linien zu scheidet.

Udo Wiemann, Geschäftsführer der VPH, nennt den nahezu jährlichen Start von Linienbündeln im regionalen Busverkehr als wesentlichen Auslöser für die Neugestaltung der Einnahmenaufteilung. Die häufigen Betreiberwechsel und die mit den Bündelstarts oftmals einhergehende weitreichende Neugestaltung des Linien- und Fahrplanangebotes sowie die sich entsprechend entwickelnde Nachfrage sind weitere Gründe für neue Lösungen.

Die absehbar öfter notwendig werdenden Neuberechnungen der nachfrageorientierten Aufteilungsschlüssel konnten nur mit einem deutlich kostengünstigeren Verfahren realisiert werden. Mit einer erhebungsdatenbasierten Einnahmenaufteilung wäre insbesondere im ländlichen Bedienungsgebiet ein unwirtschaftliches Verhältnis zwischen Verfahrenskosten und Einnahmenaufteilungsmasse entstanden.

Der hohe Anteil der relationsbehafteten Fahrausweise legte die Nutzung der bei jedem Verkaufsvorgang anfallenden Relationsangaben nahe. Die daraus generierten Haltstellendaten fließen im neuen System in eine automatisierte Fahrplanabfrage, deren Verbindungsauskünfte gewichtet werden. Anhand der genutzten Linienabschnitte werden die Anteilswerte der Verkehrsunternehmen aus den zunächst linienscharfen Ergebnissen aggregiert. So könnte auch ein Betreiberwechsel, etwa im Rahmen eines Neuzuschnitts von Linienbündeln bei gleichem Angebot, ohne Neuberechnung gehandhabt werden.

Für bestimmte Teilbereiche des Verkehrsgebietes lässt sich aus den Vertriebsdaten nicht die gesamte Wegekette sicher ableiten. Hier werden zielgerichtet ergänzende Verkehrserhebungen durchgeführt, so dass die tatsächliche Nutzung – bspw. eines Stadtverkehrs im Vor- bzw. Nachlauf – relationsbezogen erfasst werden kann, ohne alle Stadtbusse erheben zu müssen.

Foto: Sven Steinke

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