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UK: Mehrere Kriminelle verurteilt

07.12.17 (Großbritannien & Irland) Autor:Max Yang

Vergangene Woche berichtete die britische Transportpolizei (BTP) über mehrere Verurteilungen von Straftätern auf Grundlage ihrer Ermittlungsarbeit. In Großbritannien strebt man bereits seit einiger Zeit eine Nulltoleranzpolitik an, bei der Gewalt, sexuelle Übergriffe oder Eigentumsdelikte im ÖPNV nicht als sozialtypisch toleriert werden, sondern möglichst zeitnahe strafrechtliche Verurteilungen und Hausverbote zur Folge haben sollen.

Bartholomew B. (36) aus dem Londoner Stadtbezirk Hackney gab am 27. November vor dem Amtsgericht (Magistrates‘ Court) Highbury Corner zu, Gegenstände zum Zwecke des Betruges besessen zu haben und wurde daraufhin zu 12 Wochen Freiheitsstrafe verurteilt, die für 18 Monate auf Bewährung ausgesetzt werden. Er fiel auf, als er entgegen üblicher Gepflogenheiten in einem U-Bahn-Zug der Londoner Central Line mit einer Sammelbox um Spenden gebeten hat.

Die eingenommenen Gelder zweckentfremdete er. Ein Mitarbeiter von Transport for London nahm ein Bild von B. auf, der anschließend von Polizeibeamten als „alter Bekannter“ aus vergangenen Vorfällen identifiziert wurde. Die Verurteilung von B. fand im Rahmen von „Operation Sovereign“ statt, einem Projekt der BTP, welches sich gegen betrügerisches Spendensammeln im Londoner ÖPNV richtet. B. muss darüber hinaus 20 Tage gemeinnützige Arbeit leisten und 100 britische Pfund (ca. 113 Euro) Entschädigung zahlen.

Hassan H. (27) aus dem Londoner Ortsteil Dagenham wurde am 21. November vom Amtsgericht Chelmsford wegen zweimaligen sexuellen Übergriffs zu 16 Wochen Haft verurteilt. Am 8. Oktober dieses Jahres fuhr H. mit einem Bus im Schienenersatzverkehr ins ostenglische Billericay, wo er bei Ankunft gegenüber einer weiblichen Mitreisenden, die ein junges Kind bei sich führte, sexuell übergriffig wurde.

Ein Schrei der Frau alarmierte mehrere Mitarbeiter des Verkehrsunternehmens. Während einer H. aus dem Bus verwies, wurde H. auch einem anderen männlichen Mitarbeiter gegenüber übergriffig und schlug ihn. Matthew Hooper von der BTP erklärte: „Wir werden kein ungewolltes sexuelles Verhalten oder Gewalt im Verkehrsnetz tolerieren. H. zeigte absolut keine Reue für seine Taten und ich begrüße es, dass das Gericht ihn ins Gefängnis schickt.“

H. wird darüber hinaus eine Opferentschädigung von 115 britischen Pfund (ca. 130 Euro) entrichten und ist für sieben Jahre im nationalen Sexualstraftäterregister verzeichnet. Shaun B. (28) aus Workington im nordenglischen Cumbria wurde durch das Amtsgericht Workington am 17. Oktober wegen zweimaliger Körperverletzung verurteilt.

Am 13. Mai fiel B. am Bahnhof Carlisle einer Wachfrau auf, als er einen Streit mit seiner Reisebegleiterin anfing, sie schob und griff und in den Rücken schlug. Auch die dazwischen gehende Wachfrau wurde von B. mit einem festen Griff an den Unterarm körperlich angegriffen. Nunmehr muss B. eine Geldstrafe in Höhe von 2.156 britischen Pfund (ca. 2.450 Euro) zahlen.

Foto: Alexas Fotos

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