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NRW: SPFV-Anbindung nach Luxembourg

01.12.17 (Europa, Fernverkehr, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember erhalten Trier und Luxemburg eine attraktive Anbindung an das deutsche Fernverkehrsnetz. Entlang der Mosel wird es mit dem Fahrplanwechsel einmal am Tag eine umsteigefreie Bahnverbindung von Luxemburg und Trier über Koblenz, Bonn und Köln nach Düsseldorf geben. Bislang mussten Reisende in Koblenz umsteigen.

Mit dem KISS-Triebwagen der CFL kommt ein Nahverkehrszug zum Einsatz, der Merkmale eines IC-Fernverkehrszugs bietet, wie die Reservierbarkeit von Sitzplätzen, die Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern und die Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Auf den deutschen Strecken wird es zudem ein gastronomisches Angebot geben. Zwischen Trier und Koblenz verkehrt der Zug als Regional-Express zum Nahverkehrstarif, auf dem Abschnitt Koblenz-Düsseldorf als InterCity zum Fernverkehrstarif.

Hintergrund ist, dass die nordrhein-westfälischen Behörden finanzielle Alimentierungen des SPFV aus Regionalisierungsgeldern nicht mittragen, in Rheinland-Pfalz schon. Der Zug ist ins SPFV-Netz der DB AG eingebunden. „Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Luxemburg und den westdeutschen Bundesländern hat eine lange und erfolgreiche Tradition“, sagte Birgit Bohle, Vorsitzende des Vorstands DB Fernverkehr. “Wir freuen uns sehr, dass wir zu dieser engen europäischen Nachbarschaft mit unserem Angebot einen Beitrag leisten können.“

„Ich freue mich sehr, dass die CFL mit der neuen Direktstrecke Luxemburg-Düsseldorf ihre internationalen Verbindungen verbessert und somit ihr Angebot erweitert. Dafür möchten wir uns auch bei unseren Partnern von der Deutschen Bahn bedanken“, so Marc Wengler, Generaldirektor der CFL.

„Ich freue mich sehr über die Direktverbindung nach Düsseldorf. Auch wünsche ich mir im Sinne einer nachhaltigen europäischen Verkehrspolitik für die Zukunft, dass wieder moderne Fernverkehrszüge der DB-Fernverkehr in das Regionalkonzept Luxemburg-Koblenz integriert werden, welches von der Kooperation DB-Regio / CFL gefahren wird, um so mehrfach am Tag eine umsteigefreie Verbindung Luxemburgs an den ICE-Knotenpunkt in Köln zu gewährleisten“, sagte Ministers François Bausch, Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur des Großherzogtums Luxemburg.

„Die Anbindung der Region Trier über die Moselstrecke hat für das Land Rheinland-Pfalz eine hohe Bedeutung. Die neue Verbindung von Luxemburg nach Koblenz und weiter nach Düsseldorf bringt für die Bahnkunden aus Luxemburg und Trier einen echten Mehrwert: eine direkte Fernverkehrsanbindung nach Köln/Düsseldorf ohne Umstieg in Koblenz. Dies bedeutet ganz klar mehr Komfort. Eine gute Zugverbindung im Nah- und Fernverkehr ist wichtig für das Zusammenleben über Grenzen hinweg und für die wirtschaftliche Zusammenarbeit in den Regionen“, so Andy Becht (FDP), Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz.

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