NRW: Digitalisierung vorantreiben
04.12.17 (Nordrhein-Westfalen) Autor:Stefan Hennigfeld
Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) hat in der Landeshauptstadt Düsseldorf mit den verantwortlichen Personen der nordrhein-westfälischen Zweckverbände, der Verkehrsverbünde und der Verkehrsunternehmen die Absichtserklärung „ÖPNV-Digitalisierungsoffensive NRW“ unterzeichnet. Darin formulieren die Beteiligten ihren gemeinsamen Willen und die Verantwortung, den digitalen Wandel und die Vernetzung von Information, Tarif, Vertrieb und Mehrwertdiensten für den ÖPNV in ihren digitalen Anwendungen auszubauen.
Bereits jetzt sind verbundübergreifend dreißig konkrete Maßnahmen erarbeitet worden, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Beispielsweise soll ermöglicht werden, über „eigene“, regionale Apps und Ticketshops NRW- und bundesweit Tickets zu erwerben. Vorangetrieben wird außerdem der eTarif als neue Tarifgeneration (keine Vorfestlegung der Reiseroute, einfacher Kundenprozess ohne erforderliche Tarifkenntnisse). Durch Vereinheitlichung und Verknüpfung aller Tarifdaten in den NRW-Systemen wird zudem die gleiche Auskunft in allen NRW-Apps zu Tarifanfragen ermöglicht.
Minister Wüst begrüßte, dass sich die Beteiligten jetzt auf erste konkrete Maßnahmen verständigt haben: „Wir wollen die Fahrgäste im ÖPNV nicht nur halten, wir wollen neue dazu gewinnen. Das schaffen wir aber nur mit attraktiven und kundenfreundlichen Angeboten. Dazu zähle ich vor allem ein einheitliches E-Ticketing, also das Buchen von verbundübergreifenden Fahrscheinen über das Smartphone. Reisewege müssen unabhängig vom Verkehrsmittel gefunden werden, Fahrpreise leicht ermittelt werden und Reiseinformationen in Echtzeit bereit stehen. Mobilität muss verkehrsträgerübergreifend aus einer Hand unkompliziert gebucht und bezahlt werden können.“
Im ÖPNV nutzen immer mehr Fahrgäste digitale Services, um die Fahrt mit Bus und Bahn zu planen, Zugang zum Nahverkehrssystem zu erhalten und sich rund um das Gesamtprodukt zu informieren. Für Mobilitätsdienstleister bietet sich so die Chance, ihre Angebote und Informationen besser an den Bedarf der Fahrgäste anzupassen.
Eine entscheidende Grundlage, um Fahrgästen künftig echte Mehrwerte zu bieten und die Nutzung von Bus und Bahn komfortabler zu machen, ist die Datenqualität. Auf einer qualitativ und quantitativ guten Datenbasis beruhen insbesondere die Auskünfte zu Anschlüssen und weitere Möglichkeiten zur Interaktion mit dem Smartphone.
In Zusammenarbeit mit den Kompetenzcentern Fahrgastinformation (KCF) und Marketing (KCM) begleitet das Kompetenzcenter Elektronisches Fahrgeldmanagement (KC EFM) den Prozess, bei dem sich die Beteiligten in Netzwerktreffen und Regionalkonferenzen regelmäßig zu digitalen Zukunftsthemen austauschen. Darüber hinaus können durch die Digitalisierung künftig auch inter- und multimodale Verkehrsketten aufgezeigt und genutzt werden – alles idealerweise ganz praktisch über eine einheitliche App.
Foto: geralt