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Ulm: Baustart zum Tramausbau

02.11.17 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Insgesamt zwölf neue Straßenbahnzüge vom Typ Avenio M werden in Ulm auf die Gleise gesetzt, wenn ab Dezember 2018 die neue Linie an den Start geht. Entsprechend muss auch die Infrastruktur des Betriebshofs der SWU Verkehr GmbH ausgebaut werden. Die neue Halle, rund 184 Meter lang, 17 Meter breit sowie viergleisig, ist dabei der letzte von mehreren Bausteinen. Bereits abgeschlossen sind Umbau und Erweiterung der bestehenden Zentralwerkstatt.

Dort wurden die Bereiche Fahrzeugelektrik, elektrische Anlagen und Gleisbau ausgebaut. Dazu kam die Verlängerung der Waschanlage, die bisher nicht für eine Fahrzeuglänge von 31 Metern ausgelegt war. Darüber hinaus wurde ebenfalls in der bestehenden Wagenhalle ein zusätzlicher Wartungsstand mit Grube und Dacharbeitsstand eingerichtet und durch ein Umfahrungsgleis ergänzt. Entsprechend der Anforderungen einer regelkonformen Arbeitsstätte wurde dieser Bereich zum angrenzenden Hallenbereich abgegrenzt.

Er ist zudem künftig temperiert. Alles in allem summieren sich die Bau- und Planungskosten für das Projekt Erweiterung Betriebshof auf rund 16,9 Millionen Euro, davon entfallen 4,3 Millionen Euro auf die neue Abstellhalle. „Damit sichern wir langfristig den Betrieb der Ulmer Straßenbahn“, erklärte Klaus Eder, Geschäftsführer SWU, Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, beim offiziellen Spatenstich am Mittwoch, 18. Oktober. Die Halle sei Voraussetzung, dass die Fahrzeuge im Winterbetrieb „schnee- und eisfrei starten“ und zudem vandalensicher geparkt werden können.

Beim kleinen Festakt überraschte Eder noch mit einem besonderen Highlight. Auf dem Dach würde eine riesige Solaranlage installiert, „künftig die größte in der Ulmer Innenstadt“. Der daraus erzeugte Strom würde direkt für den Betrieb der Tram eingesetzt. „Das macht das ganze Projekt noch etwas nachhaltiger“, sagte Eder. Die Fertigstellung der Halle erfolge zeitgleich mit der dynamischen Inbetriebnahme der neuen Avenio-Züge bis spätestens Sommer 2018, so André Dillmann, Geschäftsführer SWU Verkehr.

Tim von Winning (parteilos), Bürgermeister für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt der Stadt Ulm, hob in seiner Ansprache auf die Aufgabe ab, der sehr lang gestreckten Halle, die an ein Naherholungsgebiet angrenzt, eine ansprechende Optik zu geben. Das planende Büro basicc um den Karlsruher Architekten Mathias Christoffel habe die passende Lösung dafür präsentiert. Entsprechend der zusätzlichen Fahrzeuge wurden einzelne Bereiche der Zentralwerkstatt umgebaut und erweitert.

Für die Fahrwerksbearbeitung wurde ein neuer Bereich mit Gleisanbindung geschaffen. Ausgebaut wurden die Bereiche Fahrzeugelektrik, elektrische Anlagen und Gleisbau. Die bestehende Waschanlage war nicht für eine Fahrzeuglänge von 31 Meter konzipiert und musste verlängert werden. Damit können die Straßenbahnen in einem Vorgang gewaschen werden. Insgesamt werden in die neuen Werkstätten rund 13,9 Millionen Euro investiert, davon etwa drei Millionen Euro Planungskosten.

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