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SBB rüstet 150 FLIRT-Züge um

10.11.17 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Die SBB setzt im Regionalverkehr neue Flirt-Züge ein, welche für die Kühlung der Transformatoren kein Öl benötigen. Die von Stadler und ABB entwickelten Flirts mit so genannten Trockentransformatoren sparen im Durchschnitt etwa acht Prozent des gesamten Energiebedarfs eines solchen Zuges. Weitere geplante Maßnahmen an der Flirt-Flotte sorgen für Energieeinsparungen in der Größenordnung von 2500 Haushalten.

Auf Zügen sorgten bislang zumeist ölgekühlte Transformatoren für die richtige Spannung der Antriebsenergie. Seit rund einem Jahr setzt die SBB nun bei den neuen Regionalzügen Trockentransformatoren ein. Diese benötigen für die Kühlung kein Öl mehr. Durch den damit verbundenen Wegfall von 600 bis 700 Liter Öl pro Zug können mehr Kupfermaterialien verwendet werden, wodurch wiederum die Energieverluste minimiert werden.

Bis Ende 2017 werden schweizweit zwölf solcher Flirt-Kompositionen auf den Schienen unterwegs sein, acht davon betreibt die SBB. Neben dem neuen Trockentransformator führen bei der Flirt-Flotte weitere Verbesserungen zu geringerem Energieverbrauch: In Zusammenarbeit mit Stadler und gefördert durch das BAV hat die SBB für die bestehende Flotte ein Energiesparpaket geschnürt, mit dem jährlich über 10 GWh Energie gespart werden kann. Dies entspricht in etwa dem Verbrauch von 2500 Haushalten.

Als Vorbild dienen Maßnahmen, die auf ähnlichen Fahrzeugen in Norwegen oder Finnland bereits erfolgreich umgesetzt wurden. Dazu zählen unter anderem Verbesserungen an der Antriebssoftware, an der Fahrzeugbedienung durch den Lokführer sowie bei der Fahrzeugabstellung. Geplant ist, insgesamt 148 Flirt-Kompositionen auf diese Weise umzurüsten. Der Probebetrieb ist für das erste Halbjahr 2018 vorgesehen. Die SBB investiert über fünf Millionen Franken in die Energiesparmaßnahmen, diese Investition wiederum wird jedoch durch die eingesparten Energiekosten amortisiert.

Foto: SBB

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