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S 21: VCD will Panoramabahn erhalten

24.11.17 (Stuttgart) Autor:Stefan Hennigfeld

Der ökologische Verkehrsclub Baden-Württemberg appelliert an die Mitglieder des Verkehrsausschusses des Verbands Region Stuttgart (VRS), sich dafür auszusprechen, dass die Panoramabahn (Gäubahnstrecke auf Stuttgarter Gemarkung) bis zur vollständigen Inbetriebnahme von Stuttgart 21 gänzlich in Betrieb bleibt. Nur so könne sichergestellt werden, dass Fahrgäste aus dem Süden von Baden-Württemberg weiterhin umsteigefrei nach Stuttgart-Hauptbahnhof gelangen können und das S-Bahn-Notfallkonzept damit weiterhin funktionsfähig bleibe.

Bisher ist vorgesehen, im Zuge der weiteren Arbeiten bei S 21, mit der Anbindung der S-Bahn-Station Mittnachtstraße gleichzeitig auch die Gäubahn an dieser Stelle zu kappen. Damit werde nach Ansicht des VCD-Landesvorsitzenden Matthias Lieb jedoch die einzige Umfahrungsmöglichkeit der Stammstrecke unterbrochen, so dass das derzeitige, zuverlässige Notfallkonzept für die S-Bahn nicht mehr funktioniere.

Auf dieses Notfallkonzept müsse aktuell mindestens einmal im Monat zurückgegriffen werden, um wenigstens eine Grundversorgung beim S-Bahn-Verkehr sicherstellen zu können. Bisher sei der Stuttgarter Hauptbahnhof der zentrale Umsteigeknoten für die S-Bahn-Fahrgäste zum übrigen Verkehr, erläutert Lieb. Gleichzeitig könne der Schienenverkehr vom Hauptbahnhof nach Stuttgart-Vaihingen und weiter zum Flughafen in Richtung Herrenberg aufrechterhalten werden.

Angesichts der absehbaren Zeitverzögerungen bei der Fertigstellung des Planfeststellungsabschnitts (PFA) 1.3 stehe vermutlich über Jahre keine Alternativtrasse zum Flughafen zur Verfügung, befürchtet der VCD. Deshalb müsse die Panoramastrecke vom Hauptbahnhof bis Stuttgart-Vaihingen auch weiterhin befahrbar sein, so sei im Falle einer Störung im Stammstreckentunnel eine Verbindung vom Hauptbahnhof zum Flughafen garantiert.

Dies betreffe nicht nur die Fahrgäste der S-Bahn, sondern darüber hinaus auch den Fern- und Regionalverkehr auf der Gäubahn Richtung Zürich. Dieser Erhalt der Anbindung der Gäubahnstrecke an den Hauptbahnhof müsse mindestens solange sichergestellt sein, bis es neben der S-Bahnstrecke eine weitere leistungsfähige Verbindung von Stuttgart-Rohr zum Stuttgarter Hauptbahnhof gäbe.

Diese Unterbrechung könnte vermieden werden, indem mit geringem finanziellen Mehraufwand im Zuge des Anschlusses der S-Bahn-Station Mittnachtstraße an den Hauptbahnhof, die Gleise für die Gäubahn entsprechend verschwenkt werden, so dass die S-Bahnen der Linien 1 und 2 im Störungsfall weiterhin über diese Trasse nach Stuttgart-Vaihingen fahren könnten.

Auch der Fern- und Regionalverkehr bliebe an den Hauptbahnhof angebunden. Der VCD weist darauf hin, dass die Probleme für die S-Bahn durch den zusätzlichen Halt Mittnachtstraße schon vor über sieben Jahren durch SMA aufgezeigt worden seien, auch im Stresstest des Jahres 2011 seien Probleme für die S-Bahn identifiziert worden. Dies gelte es zu beachten.

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