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Jahrestagung der Rail Research UK Association

20.11.17 (Großbritannien & Irland, Verkehrspolitik) Autor:Max Yang

Am vergangenen Donnerstag fand die Jahrestagung 2017 der Rail Research UK Association (RRUKA) in London statt. Vortragende, die sich mit wirtschaftlichen wie auch technischen Herausforderungen des Eisenbahnbetriebs beschäftigt haben, trafen auf ein interessiertes Publikum aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Luisa Moisio (Rail Safety & Standards Board), gefolgt von einer Ansprache von Ernesto Sicilia (Trenitalia).

Taku Fujiyama vom University College London sprach über Wartezeiten an Bahnhöfen. Nabilah Farhat von der Loughborough University stellte ein neuartiges Konzept vor, nach dem die Einstellung des Fahrwegs durch eine mechatronische Steuerung im Schienenfahrzeug selbst statt auf Bahngleisebene stattfindet. Mark Atherton von der Brunel University (Uxbridge bei London) präsentierte eine Machbarkeitsstudie zum robotergestützten Austausch von Flüssigkeiten bei der Wartung von Personenzügen.

Tetsuo Tomiyama, Professor an der Cranfield University, und Musta Suphi Erden von der Heriot-Watt University stellten einen Roboterarm vor, der die Reinigung von Kopfenden von Triebzügen selbsttätig vornimmt – ein Produkt, das im Hinblick auf einen befürchteten Arbeitskräftemangel nach dem Brexit besondere Relevanz gewinnt. Chris Nash, Professor an der University of Leeds, stellte einen Vergleich von Rahmenbedingungen für Innovation im Eisenbahnsektor in Großbritannien, Schweden und Deutschland vor. Kurze Laufzeiten von Verkehrsverträgen wurden als besonderes Problem benannt.

Juliet Jain von der University of the West of England (Bristol) sprach über das Nutzungsverhalten verschiedener Kundengruppen (Pendler, Geschäftsreisende, Touristen) in Bezug auf Internetzugang im Zug. Es sei mittelfristig denkbar, dass dieser wieder verschwinde, wenn die 5G-Abdeckung zum Standard werde.

Alexander Knight-Percival von der Manchester Metropolitan University erhielt die Auszeichnung „RRUKA Best Young Researcher Award“ für ein Projekt, mit dem die elektromagnetische Umgebung der Bahnstrecken automatisiert erfasst wird. Alle Beteiligten betonten nochmals die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft. Die vorgestellten Arbeiten sollen in einer Sonderausgabe der Zeitschrift ICE Transport Journal veröffentlicht werden.

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