VCD kritisiert Fernverkehrsplan
27.10.17 (Baden-Württemberg, Fernverkehr, Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld
Der VCD kritisiert den jüngst von der DB Fernverkehr AG vorgestellten SPFV-Fahrplan für 2018. Vor allem stößt man sich daran, dass die Fahrtzeiten zwischen Berlin und Stuttgart im Vergleich zum Jahr 2017 eine halbe Stunde länger sein werden – trotz immenser Investitionen in neue Hochgeschwindigkeitsprojekte.
„Die auf der Strecke gewonnene Zeit dürfen die Fahrgäste in Nürnberg bei einer 40-minütigen Wartezeit auf den Anschlusszug wieder abbummeln“, kritisiert der baden-württembergische Landesvorsitzende Matthias Lieb. Gleichzeitig würden auch die bisherigen Sprinter-Züge über Frankfurt ausgebremst, so dass Pendler aus Baden-Württemberg durch die Fahrplanumstellung im Endeffekt mehr Nachteile als Vorteile hätten.
Dabei sei Grundlage für den Bau der Strecke eine zweistündliche ICE-Linie Stuttgart – Berlin über die Murrbahn gewesen, die eine Fahrzeit Stuttgart – Berlin von unter fünf Stunden ermöglicht hätte, betont Matthias Lieb. Tatsächlich habe sich jedoch die Politik-Konkurrenz zwischen Murr- und Remsbahn negativ auf den Ausbau der Murrbahn ausgewirkt und damit die schnellen Züge verhindert, erklärt Lieb.
Schon vor 80 Jahren führten die schnellsten Bahnverbindungen von Stuttgart nach Berlin über die Murrbahn, damals mit einer Fahrzeit von zwei Stunden zwischen Nürnberg und Stuttgart, stellt der VCD mit Blick auf alte Fahrpläne fest. Heute sei der IC über die Remsbahn zehn Minuten langsamer.
Der VCD fordert deshalb die Einführung von schnellen Sprinterverbindungen in Tagesrandlage zwischen Stuttgart und Berlin über die Murrbahn mit einer möglichen Fahrzeit von unter fünf Stunden und darüber hinaus den zweigleisigen Ausbau der Murrbahn. Für Baden-Württemberg positiv sei die Aufwertung der Verbindungen Stuttgart – Zürich mit neuen IC-Zügen und dichteren Takten sowie der Nutzung von Fahrkarten des Nahverkehrs auch in diesen IC-Zügen sowie die Einführung eines neuen Zuges zwischen Frankfurt und Mailand.